Kirchentag soll "kräftiges Zeichen" für Energiewende setzen

Dresden (epd). Vom evangelischen Kirchentag in Dresden wird nach Ansicht seiner Präsidentin Katrin Göring-Eckardt ein "kräftiges Zeichen" für eine Energiewende ausgehen. Der Ausstieg aus der Atomkraft und der Ausbau erneuerbarer Energien würden ein Schwerpunkt der Veranstaltungen werden, sagte Göring-Eckardt wenige Stunden vor der offiziellen Eröffnung des fünftägigen Protestantentreffens am Mittwoch. "So steht der Kirchentag ganz buchstäblich im Zentrum des Zeitgeschehens", erklärte sie mit Blick auf die aktuellen Beratungen in Berlin zum Atomausstieg.

Zum 33. Deutschen Evangelischen Kirchentag unter der Losung "... da wird auch dein Herz sein" werden rund 115.000 Dauerteilnehmer erwartet. Göring-Eckardt unterstrich, dass sich zum Dresdner Kirchentag so viele Menschen angemeldet hätten wie seit 1995 in Hamburg nicht mehr. "Wir erleben eine neue Vitalität der Kirchentagsbewegung", fügte die Grünen-Politikerin und Bundestagsvizepräsidentin hinzu.

Der sächsische Landesbischof Jochen Bohl äußerte die Hoffnung, dass der Kirchentag auch Nicht-Christen ansprechen werde. Sie sollten die Kirche einmal ganz anders erleben, als manche sie sich vorstellten: "jung, fröhlich, spirituell - nachdenklich und der Welt zugewandt".

Die Generalsekretärin des Kirchentages, Ellen Ueberschär, erinnerte an den Kirchentag der sächsischen Landeskirche im Jahr 1983, zu dem 100.000 Menschen gekommen seien. Dieselben Menschen hätten später die friedliche Revolution in der DDR angestoßen. "Der Kirchentag, der heute beginnt, lebt von diesem Aufbruch der Freiheit", betonte Ueberschär.

Bis Sonntag stehen über 2.000 Veranstaltungen zu Glaubensfragen und aktuellen politischen Themen auf dem Programm. Das Protestantentreffen an der Elbe sollte am Abend mit drei Gottesdiensten unter freiem Himmel und einem Grußwort von Bundespräsident Christian Wulff eröffnet werden. Zum anschließenden "Abend der Begegnung" rechneten die Veranstalter mit 300.000 Menschen auf den Straßen und Plätzen der Stadt.

01. Juni 2011

Weitere epd-Meldungen