Koptischer Bischof sieht Zukunft der ägyptischen Christen positiv

Kassel (epd). Trotz der anhaltenden Gewalt gegen koptische Christen in Ägypten sieht der koptisch-orthodoxe Bischof für Deutschland, Anba Damian, deren Zukunft positiv. "Wir können aus Ägypten ein Paradies machen", sagte er am Sonntagabend in einer ökumenischen Vesper in der Kasseler Karlskirche. Von dem Militär, das derzeit die Übergangsregierung in Ägypten stellt, erhofften sich viele Kopten eine Rückkehr in ihre Dörfer, aus denen sie vertrieben wurden.

In der vergangenen Woche war es in Kairo zu schweren Zusammenstößen zwischen Christen und Muslimen gekommen. Dabei starben insgesamt 13 Menschen.

Während des Umsturzes des autoritären Regimes von Präsident Hosni Mubarak habe es aber zwischen jungen Muslimen und Christen eine gute Zusammenarbeit gegeben, hob Damian hervor. So hätten Kopten während der Freitagsgebete Menschenketten gebildet, um die Muslime vor Übergriffen der staatlichen Sicherheitsorgane zu schützen. Dies sei ein hoffnungsvolles Zeichen für eine gemeinsame Zukunft.

Schon unter Mubarak sei es zu staatlich gelenkten Übergriffen gegen die Kopten gekommen, sagte Damian. So habe die ägyptische Staatssicherheit im Dezember in der Nähe von Kairo ein Gebäude zerstört, das als Kirche benutzt werden sollte. In Ägypten gehören bis zu zehn Prozent der Einwohner der koptisch-orthodoxen Kirche an, die ihre Ursprünge auf den Evangelisten Markus zurückführt.

14. März 2011

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