Marktforscher: Steigende Nachfrage nach religiösen Büchern

Frankfurt a.M. (epd). Im Jahr 2010 wurden in Deutschland Marktforschern zufolge 7,3 Prozent mehr religiöse Bücher verkauft als im Vorjahr. Das größte Plus mit 18,4 Prozent gehe auf das Konto von Büchern über das Christentum, teilte das "Börsenblatt des Deutschen Buchhandels" am Donnerstag in Frankfurt am Main unter Berufung auf das Unternehmen "Media Control GfK International" mit. Hauptumsatzträger seien hier Titel zur "Kirchenkrise" und zu den Missbrauchsfällen in der Kirche gewesen.

Einen Umsatzzuwachs registrierten die Verlage nach den Berechnungen der Baden-Badener Marktforscher auch bei Bibelausgaben (plus 14,6 Prozent), bei Büchern über das Judentum (plus 0,7 Prozent) und Schriften über andere Weltreligionen (plus 2,9 Prozent). Einzig religiöse Lexika (minus 11,6 Prozent) sowie Gesang- und Gebetbücher (minus sechs Prozent) hätten sich 2010 schlechter verkauft.

Die große Nachfrage nach religiösen Titeln sei insbesondere von Thilo Sarrazins Buch "Deutschland schafft sich ab" und der damit verbundenen Debatte rund um die Integration des Islam und den interreligiösen Dialog ausgelöst worden, analysierte das Börsenblatt weiter. Herausgeber ist der Börsenverein des Deutschen Buchhandels. Die Daten wurden von "Media Control GfK International" für die Extra-Ausgabe "Religion" des Börsenblatts ermittelt.

03. März 2011

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