Ökumenisches Forum in der Hamburger Hafen-City

Hamburg (epd). In der neuen Hamburger HafenCity ist am Montag der Grundstein für das Ökumenische Forum "Brücke" gelegt worden. In dem bundesweit einmaligen Projekt wollen 19 christliche Kirchen ein siebenstöckiges Haus mit einer Kapelle, der Bischofskanzlei, einer geistlichen Gemeinschaft und rund 20 Wohnungen bauen. Das Gebäude mit hohen ökologischen Standards soll bis Mitte 2012 fertig sein und rund 13 Millionen Euro kosten. Die HafenCity ist ehemaliges Freihafen-Gelände, auf dem bis 2020 rund 12.000 Menschen wohnen und 40.000 Arbeitsplätze entstehen sollen.

In dem neuen Zentrum verwirkliche sich eine "ökumenische Utopie", sagte der nordelbische Bischof Gerhard Ulrich. Die Überwindung der Kirchengrenzen sei auch wichtig für den Frieden in der Welt. Der katholische Erzbischof Werner Thissen sprach von einer "geistlichen Tankstelle" für die Menschen in der Stadt. Das gemeinsame Engagement der Kirchen sei ein Zeichen, dass der wirkliche Grundstein des Hauses Jesus Christus sei. Mit dem neuen Forum bekommt die HafenCity nach den Worten der Zweiten Bürgermeisterin Christa Goetsch (GAL) eine Seele.

Das Ökumenische Forum an der Shanghai-Allee solle keine traditionelle Ortsgemeinde werden, sagte der methodistische Pastor Karsten Mohr, Vorsitzender des Trägervereins "Brücke". Zwar würden hier auch Gottesdienste und Andachten angeboten, das Forum solle jedoch vor allem eine Brücke zu den Hamburger Gemeinden schlagen und über die geistlichen Angebote in der Stadt informieren. Zugleich werde der Dialog zu den Bewohnern und den benachbarten Firmen gesucht.

In dem Trägerverein sind neben der lutherischen und der katholischen Kirche auch Orthodoxe, Baptisten, Reformierte und Mennoniten vertreten. Im ersten Stockwerk wird die evangelisch-lutherische Bischofskanzlei einziehen. Ein weiters Stockwerk ist für kirchliche Institutionen vorgesehen. Geplant ist, dass die Mieter der rund 20 Wohnungen eine Hausgemeinschaft bilden.

Die Hamburger HafenCity mit ihren 155 Hektar gilt als eines der größten Stadtentwicklungsprojekte in Europa. 1997 wurde es politisch auf den Weg gebracht. Spektakulärstes Projekt ist der Bau einer Konzerthalle auf einem ehemaligen Kaispeicher, die "Elbphilharmonie". Nach Grundsteinlegung im April 2007 haben sich die ursprünglich veranschlagten Kosten von 150 Millionen Euro bis heute etwa verdreifacht. Am 1. März 2008 wurde die HafenCity im Zuge einer Bezirksreform formell ein eigenständiger Stadtteil. Derzeit leben dort rund 1.600 Menschen.

25. Oktober 2010

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