Innovative, kreative und leistungsfähige Medienarbeit ist wesentliche Voraussetzung für die Kirche heute

Landesbischof Friedrich würdigt Robert Geisendörfer anlässlich seines 100. Geburtstags

Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern

15. September 2010

Für eine angemessene Ausstattung der Medienarbeit der Evangelischen Kirche hat Landesbischof Johannes Friedrich heute in München plädiert. In seinem Grußwort anlässlich der Verleihung des Robert-Geisendörfer-Preises forderte Friedrich: „Wir müssen dafür sorgen, dass unsere Medienarbeit nicht permanent vor der finanziellen Existenzfrage steht, sondern sie so ausstatten, dass sie innovativ, kreativ und leistungsfähig bleibt. Ich sehe nicht, dass wir uns Einschränkungen in der Leistungskraft der evangelischen Publizistik leisten können.“

Dankbar zeigte sich der bayerische  Landesbischof für die ungebrochene Innovationskraft heutiger evangelischer Publizistik. Der schnelle Aufbau von www.evangelisch.de habe gezeigt, dass neue Konzeptionen rasch realisiert werden können.

Der bayerische Landesbischof würdigte im Rahmen der 27. Verleihung des Robert-Geisendörfer-Preises den Namensgeber des Medienpreises der Evangelischen Kirche, den bayerischen Pfarrer und Publizisten Robert Geisendörfer, der am 1. September 100 Jahre alt geworden wäre.

Friedrich, der auch Mitglied des Rates der EKD und Leitender Bischof der VELKD ist, erinnerte daran, dass nach Geisendörfers Überzeugung nicht die Verkündigung Aufgabe evangelischer Publizistik sei; vielmehr arbeite sie durch Information, Meinungsäußerung und Kritik mit am Erhalt menschlicher Freiheit. Geisendörfer habe in einer seriösen und kritischen Publizistik eine wesentliche Voraussetzung für Kirche in der Zeit gesehen.
 
Es sei Geisendörfers besondere Leistung gewesen, seine publizistischen Vorstellungen und Visionen auch in institutionelle Formen zu überführen, hob Friedrich hervor. Er erinnerte daran, dass die Gründung des Evangelischen Presseverbands in Bayern (epv) und des Gemeinschaftswerkes Evangelischer Publizistik in Frankfurt (GEP) auf Geisendörfers Engagement zurückgehe. Auch an der Gründung der Matthias-Film vor 60 Jahren und der EIKON TV- und Filmproduktion vor 50 Jahren sowie mehrerer Zeitschriften war Geisendörfer maßgeblich beteiligt.

Friedrich würdigte auch die Rolle des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Er halte es für „unverzichtbar, dass wir uns in Deutschland dieses qualitätvolle System leisten“. Es sichere vielfältige Informationsmöglichkeiten aber auch kulturelle Identität. „Ein wichtiges Gut, dessen Finanzierung uns etwas wert sein sollte“, so Friedrich.

München, 15. September 2010