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Zwei Journalisten teilen sich den Journalistenpreis Osteuropa

Diakonisches Werk der EKD (DW)

03. August 2009

Den Journalistenpreis Osteuropa 2009 teilen sich in diesem Jahr die Journalisten Leonid Winogradow aus Russland und sein rumänischer Kollege Martin Matei. Die zehnköpfige Fachjury fand beide Beiträge überzeugend, deshalb wurden die punktgleichen Hauptgewinner mit jeweils 2.000 Euro ausgezeichnet. Der Journalistenpreis wird am Mittwoch, 30. September 2009, um 17 Uhr im "Fruchtkasten", Schillerplatz 1, in Stuttgart im Rahmen einer Festveranstaltung verliehen.

Die Direktorin von "Hoffnung für Osteuropa", Pfarrerin Cornelia Füllkrug-Weitzel, und Renovabis-Geschäftsführer Burkhard Haneke werden den Preisträgern die Urkunden überreichen. Die Laudatio hält der Geschäftsführer der Tourismus-Marketing GmbH Baden-Württemberg, Andreas Braun. Musikalisch umrahmt wird die feierliche Verleihung von "La Strada", dem Stuttgarter Jazzensemble der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst.

Der russische Journalist Leonid Winogradow überzeugte die Jury mit seiner Reportage über einen Arzt in einem Sankt Petersburger Hospiz. Winogradow schildert darin eindrucksvoll, wie dieser Psychotherapeut seit mehr als 30 Jahren Sterbenskranken mit Märchen hilft, sich auf den Tod vorzubereiten. Kommentar der Jury: "Einfühlsam schildert der Beitrag die Arbeit des Arztes Andrei Wladimirowitsch Gnesdilow in einem russischen Hospiz. Dem Leser wird vor Augen geführt, wie der Glaube an Gott, aber scheinbar auch einfache Rituale Sterbenden wie Angehörigen Trost spenden können. Der an Detailschilderungen reiche Text lenkt den Blick auf einen Dienst am Nächsten, wie er den Menschen kaum näher sein kann". Winogradows lesenswerter Artikel erschien im September 2008 in der Zeitschrift "Neskutschnyj Sad".

Martin Matei aus Rumänien beschäftigt sich in seinem Artikel mit der Literatur aus dem Osten Europas. Hier scheint das Eis gebrochen: 20 Jahre nach dem offiziellen Ende des Kalten Krieges findet man nun auch deutsche Übersetzungen von Neuerscheinungen aus ehemals kommunistischen Ländern. Die Meinung der Jury: "Dieser Literaturbericht arbeitet sehr treffend heraus, wie osteuropäische Schriftsteller versuchen, den westeuropäischen Markt zu erobern. Transparent wird die gesellschaftliche, ,erinnerungspolitische` Rolle, die Literatur heute immer noch in den Transformationsländern spielt - und die zugleich das Interesse westlicher Leser auf sich zieht". Dieser Artikel erschien in der Januar-Ausgabe der Zeitschrift "Dilemateca".

Die Osteuropa-Hilfswerke der beiden großen christlichen Kirchen, "Hoffnung für Osteuropa" und Renovabis hatten bereits zum zweiten Mal gemeinsam Journalisten aus den Ländern Mittel-, Ost- und Südosteuropas zur Teilnahme am Wettbewerb um den Journalistenpreis Osteuropa eingeladen. Ziel des Wettbewerbs ist es, vor allem junge Medienschaffende im Osten Europas zu fördern und zu einem kritikfähigen Journalismus zu ermutigen.

Stuttgart/Freising, 03. August 2009

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