Konzentration auf das, was wirklich wichtig ist

Landesbischof sieht Fastenzeit als Chance

Evangelische Landeskirche in Baden

24. Februar 2009

Karlsruhe (24.02.09). Die mit dem morgigen Aschermittwoch beginnende Fastenzeit sieht der badische Landesbischof Ulrich Fischer als Chance, sich auf das wirklich Wichtige im Leben zu konzentrieren. Angesichts der globalen Finanzkrise bedeute dies, die Blickrichtung zu verändern auf das eigene Konsumverhalten und diejenigen, die um ihre existentiellen Lebensgrundlagen fürchten müssen.

Fasten bedeute nicht nur, auf Genussmittel zu verzichten. In der Fastenzeit liege die Chance, sich beispielsweise durch Gottesdienstbesuche oder das Lesen der Bibel wieder auf Wesentliches und Tragendes im Leben zu besinnen. „Wir stehen in der Gefahr, unser Herz an Materielles zu hängen und dieses Materielle zu unserem Götzen zu machen“, beschreibt Fischer die aktuelle Gefahr. Sich auf den Glauben an Gott zu besinnen, bewahre den richtigen Durchblick und leite dazu an, Unwichtiges von Wichtigem zu unterscheiden. „Jeder Gottesdienst, in dem wir Zeit für Beten und das Gotteslob einsetzen, jeder Glockenschlag, der die Geschäftigkeit des Alltags unterbricht und jeder Kirchturm, der ein Stadtbild prägt, relativieren unsere Fixierung auf das Diesseits und auf das Materielle, weisen darauf hin, dass es noch etwas anderes gibt“, so Fischer.
Auch die Schrecken der Krise müssten nicht lähmen, sondern „sie können uns ermutigen, im unbedingten Vertrauen auf Gott Verantwortung zu übernehmen“. Das Letzte, das Jenseits, zeige nicht nur die Grenze für unser Handeln auf, sondern bilde zugleich Kraftquelle zum Handeln im Diesseits. Darauf sollten Christen in der Fastenzeit wieder den Blick lenken.

Dieser Blick dürfe aber nicht ohne Konsequenzen bleiben. Der Landesbischof fordert dazu auf, der sozialen und wirtschaftlichen Verträglichkeit wirtschaftlichen Handelns wieder Priorität einzuräumen. Gerade in schwierigen Situationen verleihe die Perspektive der endgültigen Erlösung der Schöpfung und der Menschen Kraft und verleihe Mut zum Handeln.

24. Februar 2009

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