EKD richtet Kompetenzzentrum für Gottesdienst in Hildesheim ein

Hildesheim (epd). Das Hildesheimer Michaeliskloster soll von 2009 an zum Kompetenzzentrum für Gottesdienstfragen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) werden. Der Rat der EKD, der am Wochenende im Michaeliskloster tagte, wolle mit dieser Entscheidung den Reformprozess "Kirche der Freiheit" fortführen, sagte EKD-Pressesprecher Christof Vetter am Sonntag dem epd.

Die hannoversche Landesbischöfin Margot Käßmann sagte, sie freue sich sehr über die Wahl: "Damit wird anerkannt, dass die hannoversche Landeskirche frühzeitig einen entscheidenden Akzent für die Stärkung des Gottesdienstes gesetzt hat." Sie sei davon überzeugt, dass Kirchengemeinden vor allem durch lebendige Gottesdienstformen wüchsen.

Das mehr als tausend Jahre alte Michaeliskloster beherbergt seit vier Jahren das "Evangelische Zentrum für Gottesdienst und Kirchenmusik". Für seine Errichtung hatte die Landeskirche insgesamt 6,45 Millionen Euro investiert. Ziel ist es, traditionelle Formen des Gottesdienstes und der Kirchenmusik zu pflegen und neue Formen zu fördern.

Mitte September hatte der Rat bereits beschlossen, Kompetenzzentren zu Mission und Predigtkultur einzurichten. Das Zentrum Predigkultur soll in Wittenberg angesiedelt werden, das Kompetenzzentrum "Mission in der Region" wird seinen Sitz in Dortmund haben und weitere Standorte in Greifswald und Stuttgart.

Der kirchliche Reformprozess war im Sommer 2006 vom EKD-Rat mit dem Impulspapier "Kirche der Freiheit" angestoßen worden. Darin wird unter anderem für eine bessere Qualität kirchlicher Arbeit und für Strukturveränderungen geworben. Im Januar 2007 war die Diskussion auf dem Zukunftskongress der EKD in Wittenberg weitergeführt worden. Ein weiterer Zukunftskongress ist für September 2009 in Kassel geplant. Zur Koordination des Reformprozesses wurden eine Steuerungsgruppe eingesetzt und ein Projektbüro eingerichtet.


29. September 2008

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