Berlin: Volksbegehren zu Wahlpflichtfach Ethik/Religion beantragt

Berlin (epd). Die Berliner Bürgerinitiative "Pro Reli" hat am Donnerstag beim Landeswahlleiter ein Volksbegehren zur Einführung des Wahlpflichtfaches Ethik/Religion an den allgemeinbildenden Schulen des Landes beantragt. Das Volksbegehren hat zum Ziel, den Schülern in der Bundeshauptstadt die Wahl zwischen den Unterrichtsfächern Religion und Ethik zu ermöglichen.

Bei der zweiten Stufe des Volksbegehrens müssen vom 22. September bis 21. Januar 170.000 wahlberechtigte Berliner dem Anliegen der Initiative zustimmen. "Ich bin mir sicher, dass wir die benötigten Unterschriften zusammenbekommen", sagte der Vorsitzende von "Pro Reli", Christoph Lehmann.

Ein Erfolg der Initiative wäre für Senat und Abgeordnetenhaus bindend. Sollten die Berliner beim folgenden Volksentscheid mehrheitlich für ein Wahlpflichtfach Ethik/Religion stimmen, müsse dies auch sofort umgesetzt werden, betonte der stellvertretende Vorsitzende Jan Hambura.

Der Berliner Senat hatte den Ethikunterricht vor zwei Jahren gegen Proteste von Eltern und Kirchen als Pflichtfach eingeführt. Daneben kann zusätzlich und freiwillig Religionsunterricht besucht werden, für den es aber keine Zeugnisnoten gibt. Der Verein "Pro Reli", der von den beiden großen Kirchen unterstützt wird, hatte in der ersten Stufe des Bürgerbegehrens 34.472 gültige Unterschriften vorgelegt. Das waren fast 15.000 mehr als für die Zulassung des Volksbegehrens erforderlich gewesen wären.


21. August 2008

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