Kanzlerin Merkel ruft Kirchen zur Einmischung in die Politik auf

Dresden (epd). Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die Kirchen zur Beteiligung an der politischen Diskussion aufgerufen. Oftmals halte die Kirche der Politik den Spiegel vor und das sei unverzichtbar, sagte sie zum ersten zentralen Sächsischen Pfarrertag am Donnerstag in der Dresdner Frauenkirche. Auch sei die Mitarbeit der Kirchen bei der Verwirklichung von Freiheit und Demokratie notwendig.

Die Kirche wirke breit und positiv in die Gesellschaft und trage zu ihrem Zusammenhalt bei, so Merkel vor etwa 1.200 Pfarrern. Als Beispiele nannte sie die Jugendarbeit, Hospizdienste, die Unterstützung von Armen und das Engagement in Entwicklungsländern.


Auch in der europäischen Integration und bei der Globalisierung seien die Kirchen mit ihrer Erfahrung in Versöhnung als Akteure gefragt, so die Kanzlerin. Die Globalisierung werde von vielen Menschen mit Risiken verbunden und weniger mit Chancen. Auch müsse in vielen Ländern noch um die Menschenrechte gekämpft werden. Diese seien Kernbestand der Demokratie und gehörten auch für "uns Christen" zur Glaubensüberzeugung, so Merkel.

Zum Pfarrertag hatte der sächsische Landesbischof Jochen Bohl eingeladen. Die Teilnahme am Pfarrertag ist für die aktiven Pfarrer Pflicht. Mit knapp 835.000 Gemeindegliedern ist die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens die zweitgrößte Kirche in Ostdeutschland.

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