Sinus-Studie

Evangelische sind der Kirche stark verbunden und engagieren sich oft in der Gemeinde

Evangelische Landeskirche in Baden

22. November 2012

Erste Ergebnisse einer Kirchenstudie haben gezeigt, dass sich die evangelische Bevölkerung in Baden-Württemberg dem christlichen Glauben und ihrer Kirche stark verbunden fühlt und sich häufig im Gemeindeleben engagiert. Der weitaus größte Teil hat noch nie an einen Austritt gedacht.

Für mehr als 80 Prozent der vom Sinus-Institut befragten Kirchenmitglieder bietet der christliche Glaube einen inneren Halt. Vor allem in ihrem diakonischen Engagement und als Wegbegleiterin wichtiger Stationen und Übergänge im Leben wird die Kirche von einem großen Teil der Befragten geschätzt. Knapp die Hälfte der Evangelischen im Südwesten beteiligt sich der Studie zu Folge aktiv am Gemeindeleben, zum Beispiel durch den Besuch des Gottesdienstes, durch musikalische Aktivitäten oder durch die Teilnahme an zielgruppenspezifischen Angeboten, etwa für Kinder, Jugendliche oder Senioren. Nur ein sehr kleiner Teil der Befragten insgesamt hat schon einmal über einen Kirchenaustritt nachgedacht.

„Wir freuen uns, dass die inhaltliche Auseinandersetzung mit dem Glauben und die Treue zur Kirche so stark sind“, erklärte Oberkirchenrätin Karen Hinrichs in Karlsruhe. Offensichtlich gelinge es der evangelischen Kirche gut zu vermitteln, was der christliche Glaube heute bedeuten kann. „Selbstkritisch müssen wir uns aber auch fragen, was wir ändern müssen, um die hohen Erwartungen an zeitgemäße Formen von Gottesdiensten, Seelsorge und Bildungsarbeit zu erfüllen“, zog sie ein erstes Resümee der Ergebnisse. Laut Sinus-Studie hängt das Interesse an Gottesdiensten gegenwärtig sehr stark davon ab, ob und inwiefern das kirchliche Angebot für die eigene Lebenswelt bedeutsam ist.

Ein sehr großer Stellenwert wird dem diakonischen Engagement der Kirche eingeräumt. So gehört die praktische Nächstenliebe für 94 Prozent der Befragten zum evangelischen Profil von Kirche. „Eine besondere Herausforderung unserer künftigen Arbeit liegt darin, weiterhin Kirche für andere zu sein“, sagte Oberkirchenrätin Karen Hinrichs.

Im Rahmen der repräsentativen Sinus-Studie „Evangelisch in Baden-Württemberg“ wurden zunächst 100 Einzelinterviews geführt und in einer zweiten Phase 2000 Personen in Telefoninterviews befragt.

Karlsruhe / Stuttgart, 22. November 2012

Evangelischer Oberkirchenrat Karlsruhe
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