Fernsehmoderator: Pfarrer sollen von Comedians lernen

Andreas Malessa: Aber keiner kann 52-mal im Jahr gut sein

Andere

22. Oktober 2012

Pfarrer sollten von Kabarettisten und Comedians lernen, meint der Fernsehjournalist und Theologe Andreas Malessa. Komiker seien für Geistliche ein Vorbild, weil sie „einen sorgfältig einstudierten Text auswendig vortragen, jede Pointe und jedes Mienenspiel kontrolliert einsetzen, so tun, als sei es ihnen im Moment spontan eingefallen und bei alledem als unverwechselbar herüberkommen“, sagte Malessa dem Newsletter des Deutschen Predigtpreises. Auf Präsenz und Persönlichkeit komme es auch beim Predigen an. Der Moderator findet es richtig, die Situation im Gottesdienst zu trainieren: „Ganz bei sich, ganz unverstellt man selbst sein und gleichzeitig gut performen, das ist eine hohe Kunst“.

Malessa, der auch selbst Gottesdienste hält, findet eine bessere Vorbereitung auf die Predigt nötig. Zugleich findet er diese Forderung unbarmherzig: „52 Sonntagspredigten, zig Beerdigungen, Hochzeiten, Jubiläen, Geburtstage, Andachten – kein Mensch kann 200mal im Jahr gut sein. Erst recht nicht, wenn er lauter Unikate herstellen und Premieren aufführen soll.“ Malessas eigene Predigten funktionieren, wie er sagte, erst gut, wenn er sie vier- bis fünfmal vor verschiedenen Gemeinde gehalten und immer wieder korrigiert habe. Der Journalist hat sich unter anderem mit einem Fernsehporträt des Ratsvorsitzenden der evangelischen Kirche, Nikolaus Schneider, profiliert. Am 4. November strahlt der Südwestrundfunk sein Porträt des CSU-Politikers Günther Beckstein aus, der sich ebenfalls in der evangelischen Kirche engagiert.

Die Preisverleihung des ökumenischen PREDIGTPREISES findet am Buß- und Bettag, 21. November 2012 in der Bonner Schlosskirche (Universitätskirche) statt. Die nicht dotierte Auszeichnung besteht aus einer Bronzeskulptur.

Weitere Informationen: Sibylle Stehncken, Projektleitung PREDIGTPREIS, Verlag für die Deutsche Wirtschaft AG, Theodor-Heuss-Str. 2-4, 53177 Bonn, Tel.: 0228/8205-7308, Fax: 0228/36 96 480, E-Mail: projektleitung@predigtpreis.de ;

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Bonn, 22. Oktober 2012