Landeskirche reduziert CO2-Emissionen um 22 Prozent

Umweltbeauftragter Koch übergibt Klimaschutzkonzept an Landesbischof July

Evangelische Landeskirche in Württemberg

19. September 2012

Eine positive Zwischenbilanz der Klimaschutzaktivitäten in der Evangelischen Landeskirche in Württemberg hat der Umweltbeauftragte der Landeskirche, Klaus-Peter Koch, gezogen. Anlässlich der Übergabe des Klimaschutzkonzepts an Landesbischof Dr. h. c. Frank Otfried July am Mittwoch, 19. September, verwies Koch darauf, dass die Landeskirche ihre CO2-Emissionen bereits bis 2012 um 22 Prozent reduzieren konnte. Zielvorgabe ist eine Einsparung von 25 Prozent beim CO2-Ausstoß bis zum Jahr 2015 im Vergleich zum Basisjahr 2005.

"Die Nachhaltigkeitsleitlinien unserer Landeskirche stehen unter dem Motto 'Du bist willkommen als Gast auf Erden'. Sie sind Selbstverpflichtung zu sichtbarem Engagement für eine verantwortungsbewusste Gesellschaft. Die Bewältigung der Klimaveränderung ist eine zentrale Aufgabe unserer Zeit - und das nun vorliegende Klimaschutzkonzept ist unser konkreter Beitrag dazu. Es zeigt: Wir sind auf einem guten Weg, aber es gibt auch noch viel zu tun", sagte Koch bei der Übergabe.

Dr. Volker Teichert von der Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft Heidelberg (FEST), der das Klimaschutzkonzept miterstellt hat, sagte: "Im Bilanzjahr 2005 lagen die CO2-Emissionen der Evangelischen Landeskirche in Württemberg bei rund 125.000 Tonnen. Diese bilden die Ausgangssituation für die Betrachtung des Energieeinspar- und CO2-Reduktionspotentials. Werden die im Klimaschutzkonzept vorgeschlagenen Maßnahmen umgesetzt, könnte die Landeskirche die CO2-Emissionen bis 2020 sogar um 48 Prozent reduzieren."

Landesbischof Dr. h.c. Frank Otfried July begrüßte das Klimaschutzkonzept mit den konkreten Handlungsmaßnahmen: "Ich freue ich mich über diesen Meilenstein auf dem Weg der württembergischen Landeskirche zu einer konsequent nachhaltig handelnden, klimaneutralen Landeskirche. Das bisher Erreichte spornt an, konsequent weiterzuarbeiten. Denn das Klimaschutzkonzept zeigt auch: Wir haben noch viel vor uns! Wir wollen in jedem der drei großen Bereiche Immobilien, Mobilität und Beschaffung noch besser werden. Ich ermutige die Kirchengemeinden, weitere Schritte zu gehen. Manchmal sind es ja nur kleine Schritte, aber das Bewusstsein dafür zu entwickeln, sich gegenseitig dazu zu ermutigen und genau diese Extraschritte zu gehen, macht viel aus."

Die CO2-Emissionen in der Landeskirche entstehen zu rund 77 Prozent bei den Immobilien, zu 20 Prozent im Bereich Mobilität und zu etwa 3 Prozent bei der Beschaffung.

Im Bereich der Immobilien liegt die Emissionsminderung mit den bisher eingeleiteten Maßnahmen sogar bei rund 27 Prozent. Der Bezug von Ökostrom hat wesentlich zu diesem Ergebnis beigetragen. Die Landeskirche hat zur energetischen Sanierung von Pfarrhäusern 40 Millionen Euro bereit gestellt, ein Gebäudekonzept ist die Grundlage dafür, zu ermitteln, wo der größte Handlungsbedarf ist. Des Weiteren setzt das Klimaschutzkonzept auf ein Energiemanagement, dem sich bisher rund 40 Kirchenbezirke mit 500 Kirchengemeinden angeschlossen haben.

Bei der Mobilität konnte der CO2-Ausstoss aufgrund emissionsärmerer Fahrzeugmodelle um 6,7 Prozent gesenkt werden. Mit weiteren Maßnahmen zum bewussten Umgang mit Mobilität wie Fahrgemeinschaften und dem Ausbau von CarSharing könnten sie bis 2015 um weitere 24 Prozent gesenkt werden. Auch bei der Beschaffung gibt es Potential, die CO2-Emissionen zu senken, etwa beim Papierverbrauch oder durch Einführung von "Vegetarischen Tagen" bei KiTa-Essen.

Ende 2010 hat die Evangelische Landeskirche in Württemberg beschlossen, ein Klimaschutzkonzept zu erstellen. Das nun vorgestellte Konzept hat zum Ziel, bis 2015 Einsparungen von 25 Prozent der CO2-Emissionen auf Basis der Werte von 2005 zu erreichen. Erfasst werden dabei die klimabedingten Auswirkungen für die Bereiche Immobilien, Mobilität und Beschaffung.

Erstellt haben das Klimaschutzkonzept Dr. Volker Teichert und Benjamin Held von der Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft Heidelberg (FEST) unter Beteiligung des Umweltbüros der Landeskirche mit dem Umweltbeauftragten Klaus-Peter Koch sowie Benedikt Osiw und der Steuerungsgruppe im Evangelischen Oberkirchenrat unter Leitung von OKR Professor Dr. Ulrich Heckel und mit Begleitung des Umweltrats der Landeskirche.

Stuttgart, 19. September 2012

www.elk-wue.de