„Das schreit nach einer Wiederholung“

Erster Pfarrer-Klampfen-Tag der westfälischen Landeskirche war ein voller Erfolg

Evangelische Kirche von Westfalen

17. September 2012

Man nehme 50 gut gelaunte Pfarrerinnen und Pfarrer, 50 schwarze Talare mit weißen Beffchen, 50 Gitarren, einen Blues in E und schon geht die Post ab. So geschehen beim ersten Pfarrer-Klampfen-Tag der Evangelischen Kirche von Westfalen am Freitag (14.9.) in Herford.

Es ist Freitagnachmittag, 16 Uhr. Langsam trudeln die Geistlichen in der Hochschule für Kirchenmusik in Herford ein. Die meisten von ihnen haben schon einen vollen Arbeitstag hinter sich. Doch man merkt es ihnen nicht an: Die Vorfreude ist groß. Zwischen Kaffee und Begrüßung wird schnell noch die Klampfe gestimmt, und schon kann es losgehen. Die, die sonst im Gottesdienst vorne stehen, sitzen diesmal auf den Stühlen, schauen gebannt auf den Mann, der ihnen zwar nicht die Flötentöne beibringt, aber ihr Gitarrespiel in den kommenden Stunden verfeinern wird: der Komponist, Konzertgitarrist und Studiomusiker Werner Hucks (Siegen).

„Kommt, wir spielen zum Warmmachen den Blues in E und dann zeig ich euch noch ein paar Tricks“, stimmt er auf den Tag ein. Los geht‘s. Stück für Stück erarbeiten sich die Theologinnen und Theologen zusammen mit dem Musikpädagogen neue Akkorde und Harmonien sowie differenziert klingende Rhythmus-Pattern, die weit über das hinausgehen, was das Wort „Klampfentag“ in musikalischer Hinsicht nahelegen könnte. „Das Wort Pfarrer-Klampfen-Tag haben wir bewusst so gesetzt, auch wenn es an Lagerfeuer und Wandergitarre erinnert“, sagt Matthias Nagel, der als Pop-Kantor der Evangelischen Kirche von Westfalen für den Workshop verantwortlich ist.

Er hatte bereits vor sechs Jahren die Idee für eine Fortbildungsveranstaltung dieses Formats und hat mit dem Gitarristen Werner Hucks einen ebenso genialen wie begeisterten Partner gefunden.

„Guckt mal, ich zeig euch, wie man das einfacher greifen kann“, wirft Werner (man duzt sich) ein. Denn: „Komplizierte Griffe klingen auch kompliziert. Muss ja nicht sein.“ Die Finger nehmen es dankbar auf.

Gelernt wird an Neuen Geistlichen Liedern aus der Gemeindearbeit, die sofort in der Praxis umgesetzt werden können, sei es beim Singen mit Konfirmanden, beim Seniorenkreis oder bei der Andacht zu Beginn von Sitzungen. Es muss nicht immer die Orgel sein oder der Kirchenchor, meint Nagel, der für ein fruchtbares Nebeneinander von Gitarre und Orgel im Gottesdienst wirbt.

„Ey Bernd, wie hat er das C-Dur nochmal gegriffen?“, fragt Merle schräg von der Seite. Bernd zeigt es ihr. An diesem Nachmittag lernt jeder von jedem. So bildet sich nicht nur ein großes Gitarren-Orchester, sondern auch jede Menge gute Laune. „Das schreit nach einer Wiederholung“, meint eine der Teilnehmerinnen, nachdem sich Werner Hucks mit einer musikalisch-literarischen Serenade verabschiedet hat.

17. September 2012

Evangelische Kirche von Westfalen
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