Kristallisationspunkte des öffentlichen Lebens

Beim Tag des offenen Denkmals gehören die evangelischen Kirchen zu den großen Anbietern

Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck

07. September 2012

Darmstadt/Kassel, 9. September 2012. Knapp ein Drittel der Gebäude, die zum Tag des offenen Denkmals ihre Türen öffnen, sind evangelische Kirchen. In Hessen können am Sonntag insgesamt 526 denkmalgeschützte Häuser besichtigt werden, 149 davon steuern die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck und die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) bei. In Rheinland-Pfalz, von dem Teile ebenfalls zum Gebiet der EKHN gehören, sind 355 offene Denkmäler geöffnet, 68 davon evangelische Kirchen. Viele Kirchen sind auch geöffnet den Gebieten der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, die in Thüringen liegen. Der Tag des Offenen Denkmals wird von der Stiftung Denkmalschutz alljährlich Anfang September veranstaltet. In diesem Jahr steht er unter dem Thema „Holz“. Der Kirchenpräsident der EKHN, Dr. Volker Jung, wies darauf hin, dass Holz ein in Kirchen häufig verwendetes Material für die Konstruktion des Gebäudes und für viele Kunstwerke und Einrichtungsgegenstände sei. Wörtlich sagte Jung: „Sakralbauten sind Orientierungspunkte unserer Gesellschaft, Glaubenszeugnisse und Orte der Hoffnung“. Sie seien an vielen Orten die interessantesten Gebäude, prägten die Silhouette vieler Städte maßgeblich mit, markierten öffentliche Plätze und seien damit „Kristallisationspunkte des öffentlichen Lebens“.
 
Getränkt von Freude und Schmerz vieler Generationen

Der Bischof der Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck, Dr. Martin Hein, hob auch die geistliche Bedeutung der Kirchen hervor: „Bis zu 40 Generationen haben in unseren alten Kirchen ihre Freude und ihren Schmerz vor Gott getragen. Mauern und Balken sind getränkt von ihren Gebeten und Liedern und von der Antwort des Glaubens, die sie darauf empfangen haben. Das macht ihre besondere Atmosphäre aus, die bis heute viele anzieht, auch wenn sie sich im Glauben unsicher sind.“, sagte Hein.
 
Balance zwischen Gebäuden und anderen Aufgaben der Kirche

Jung und Hein bezeichneten die Kirchen als wichtige Größen bei der Erhaltung des kulturellen Erbes. Jung lobte die gute Zusammenarbeit zwischen Kirche und Denkmalsschutz, die täglich vor Ort gute Früchte trage. Die Kirche sei sich ihrer kulturellen Bedeutung bewusst und wende erhebliche Mittel zur Erhaltung der Kirchen auf - „und das mit Erfolg“, betonte Jung, denn der Bestand sei „insgesamt in gutem Zustand“. In der Evangelischen Kirchen von Kurhessen Waldeck, so Bischof Hein, sei der Kirchenerhaltungsfonds ein Erfolgsmodell. Für jeden gespendeten Betrag lege der Fonds denselben Betrag noch einmal dazu. Auf diese Weise könne auch das Engagement der Gemeindeglieder und der Bürger einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der kulturellen Substanz unseres Landes und zur Aufrechterhaltung des gottesdienstlichen Lebens leisten.
 
Kirchen in Zahlen

In Deutschland gibt es nach Ermittlungen der Evangelischen Kirche in Deutschland circa 50.000 Kirchen, je zur Hälfte katholisch und evangelisch. In Hessen gibt es etwa 2000 evangelische Kirchen. Sie gehören je zur Hälfte zur Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck und zur Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN). Letztere hat in ihrem rheinland-pfälzischen Teil weitere 300 Kirchen. 
 
07. September 2012

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