Landesbischöfin: Soziale Arbeit darf nicht unter Wettbewerb und Kostendruck leiden

Ilse Junkermann nimmt am Sozialpolitischen Kongress in Schleiz teil

Evangelische Kirche in Mitteldeutschland

13. Juni 2012

Der Bereich der Sozialen Arbeit darf nicht allein nach marktwirtschaftlichen Faktoren beurteilt werden, fordert Ilse Junkermann, Landesbischöfin der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM). Sie nimmt morgen (13. Juni) am dritten Sozialpolitischen Kongress der Diakoniestiftung Weimar Bad Lobensteing GmbH in der Wisentahalle in Schleiz teil. Der Kongress unter dem Titel "Mehrwert für Thüringen: Soziale Dienste nachhaltig sichern" findet in Zusammenarbeit mit der Diakonie Mitteldeutschland statt.

"Der Kongress greift ein Thema auf, das für das Gesicht unserer Gesellschaft entscheidend sein wird. So ist es dringend nötig, zeitgemäße und nachhaltige Lösungen für den Umgang mit pflegebedürftigen Menschen zu finden. Die Arbeit der sozialen Berufe muss deutlich höher geschätzt werden, pflegende Angehörige brauchen ausreichend Zeit und Vergütung. Auch die Suche nach zeitgemäßen Methoden für die unterstützende Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Familien ist ein wichtiges Thema", sagt die Landesbischöfin im Vorfeld des Kongresses. Außerdem weist sie daraufhin, dass grundlegende Fragen der gesamten sozialen Arbeit diskutiert werden sollten. "Insbesondere muss es darum gehen, wie viel Ökonomisierung und Wettbewerb angesichts des Drucks zur Kosteneinsparung und der zunehmenden Konkurrenz zwischen privaten und gemeinnützigen Trägern akzeptabel sind. Wir sehen unsere Aufgabe als Kirche in dieser Diskussion vor allem darin, immer wieder darauf hinzuweisen, dass man aus einer sozialen Hilfeleistung nicht ein reines Marktgeschehen machen kann."

Der Kongress beginnt mit einer Andacht von Ilse Junkermann. Außerdem wird die Landesbischöfin an einer Podiumsdiskussion unter dem Titel "Mehrwert für Thüringen: Soziale Dienste nachhaltig sichern" teilnehmen, und in einem Fachgespräch zum Thema "Jugendhilfe: Pflicht oder Kür?" dabei sein. Weitere Kongress-Teilnehmer sind unter anderem Heike Taubert, Thüringens Ministerin für Soziales, Familie und Gesundheit, Oberkirchenrat Eberhardt Grüneberg, Vorstandsvorsitzender der Diakonie Mitteldeutschland, und Thomas Fügmann, Landrat des Saale-Orla-Kreises.

13. Juni 2012

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