Diakonie befürchtet drastische Zunahme der Altersarmut

Diakonisches Werk der EKD (DW)

26. März 2012

Der Gesetzesentwurf der Bundesregierung zur Rentenreform geht nach Ansicht der Diakonie am Problem der wachsenden Altersarmut vorbei. "Dies haben die Wohlfahrts- und Sozialverbände bereits in der letzten Sitzung scharf kritisiert. Heute legt die Bundesregierung ihre Pläne unverändert vor", sagt Maria Loheide, sozialpolitischer Vorstand des Diakonie Bundesverbandes.

"Seit 2005 ist die Zahl der Grundsicherungsempfänger im Alter um 60.000 angestiegen. Das ist aber nur die Spitze des Eisbergs", betont Loheide. Niedriglöhne und Teilzeitbeschäftigung sowie die Abschaffung der Rentenbeiträge für Hartz-IV-Empfänger machten absehbar, dass in wenigen Jahren die Armut im Alter drastisch zunehmen werde. Betroffen seien davon insbesondere Frauen.

Auch die Zuschussrente werde das Problem nicht lösen. Sie konzentriere sich nur auf wenige und kleine Fallgruppen. Zeiten der Erwerbslosigkeit blieben ebenso außen vor wie längere Erziehungszeiten, weil es immer noch an Betreuungsplätzen mangele, betont Loheide. Die Kombirente helfe zwar, Übergänge zwischen Erwerbsleben und Rente flexibler zu gestalten. "Viel zuverdienen können aber nur die, die schon vorher viel verdient haben, weil sich die Zuverdienstobergrenze am vorherigen Einkommen bemisst. Wer prekär beschäftigt war, kann auch durch Zuverdienst der Falle einer prekären Rente nicht entgehen", hebt Loheide hervor.

26. Mäez 2012

www.diakonie.de