Westfälische Kirche führt neuen Chefjuristen ein

Bielefeld (epd). Die Evangelische Kirche von Westfalen hat ihren neuen obersten Juristen Arne Kupke in sein Amt eingeführt und dessen Vorgänger Klaus Winterhoff in den Ruhestand verabschiedet. Der 65-jährige Winterhoff war seit 20 Jahren Juristischer Vizepräsident und Finanzchef der viertgrößten deutschen Landeskirche. Zwölf Jahre lang gehörte er auch dem Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) an, wo er als Vorsitzender des Finanzbeirats maßgeblichen Einfluss auf die Finanzpolitik der deutschen Protestanten hatte.

Winterhoffs bisheriger Stellvertreter Kupke ist seit über sechs Jahren Mitglied der westfälischen Kirchenleitung. Der 45 Jahre alte promovierte Jurist war Wissenschaftlicher Assistent in Bayreuth, bevor er 2002 ins Bielefelder Landeskirchenamt kam. Der neue Juristische Vizepräsident der westfälischen Landeskirche stammt aus Mönchengladbach, ist verheiratet und Vater zweier Töchter.

Eigene Grenzen achten

Am Gottesdienst zum Amtswechsel nahmen rund 400 Gäste aus Kirche, Politik und Gesellschaft teil. Darunter waren Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU), NRW-Landtagspräsidentin Carina Gödecke (SPD) und die drei ehemaligen EKD-Ratsvorsitzenden Nikolaus Schneider, Wolfgang Huber und Manfred Kock.

Die westfälische Präses Annette Kurschus mahnte die Kirche in ihrer Predigt, bei aller Bedeutung von Recht und Ordnung menschlich zu bleiben und die eigenen Grenzen zu achten. Es sei fatal, wenn der Mensch die Ordnung der Welt allein in die Hand nehme und dabei die eigenen Vorstellungen für den Willen Gottes ausgebe, sagte die stellvertretende EKD-Ratsvorsitzende. "Der Abgrund, der sich hier auftut, begegnet uns gegenwärtig vor allem in der hässlichen Fratze religiöser Gewalt." Christen seien zuerst und zuletzt gegenüber Gott verantwortlich.

29. April 2016

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