Präses Rekowski: Kirche muss mit Geld verantwortlich umgehen

Düsseldorf (epd). Der rheinische Präses Manfred Rekowski hat einen verantwortlichen Umgang der Kirche mit Geld aus Kollekten und Spenden angemahnt. "Wenn Menschen uns etwas anvertrauen, dann müssen wir das so einsetzen, wie sie das wollen: sehr zielgerichtet", sagte Rekowski bei einer Diskussion in der Düsseldorfer Johanneskirche. Als Beispiel nannte er die Kollekte der Landeskirche für die Flüchtlingshilfe in Griechenland. Es sei die Verantwortung der Kirche gewesen, dass das Geld so schnell wie möglich vor Ort ankomme, sagte der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland.

Zum verantwortlichen Umgang mit Geld gehören nach Rekowskis Worten auch ethische Geldanlagen, zu denen die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) Leitlinien herausgegeben hat. Demnach darf zum Beispiel kein Geld in Firmen investiert werden, die mit Alkohol, Tabak, Rüstung oder Kinderarbeit Geld verdienen.

Auch Investitionen in Ländern, in denen Menschenrechte oder Sozialstandards nicht eingehalten werden, seien abzulehnen, betonte der leitende Theologe der zweitgrößten deutschen Landeskirche. "Wir müssen auf allen Ebenen transparent machen, wohin das Geld geht." Wichtig sei für die Kirche, "mit konstruktiver Penetranz daran zu erinnern, dass es eine Gemeinschafts-Gerechtigkeit gibt".

Rekowski räumte ein, dass die rheinische Landeskirche vor einigen Jahren durch einen Finanzskandal viel Geld verloren habe. Das kircheneigene Beihilfe- und Bezüge-Zentrum bbz war im Jahr 2011 unter anderem durch dubiose Geldanlagen in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten. Das habe die Kirche nicht nur "sehr erschüttert", sie habe zudem dadurch "auch viel Vertrauen verloren", sagte Rekowski.

29. April 2016

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