Klimagipfel: Deutschland will eine "Allianz für ein ambitioniertes Ergebnis"

Paris (epd). Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) hat die Unterstützung Deutschlands für die kleinen Inselstaaten beim Weltklimagipfel bekräftigt. Im angestrebten Klimavertrag solle neben der Festlegung des Zwei-Grad-Ziels auch die Forderung der Inseln erwähnt werden, den globalen Temperaturanstieg auf 1,5-Grad zu begrenzen, sagte Hendricks in Paris. Diese Position finde bei der UN-Konferenz zunehmend Unterstützung, auch China und USA hätten dafür Offenheit gezeigt. "Da kriegen wir jetzt Drive rein", erklärte die Ministerin. Es gehe darum, "eine Allianz für ein ambitionierte Ergebnis" aufzubauen.

Die Gespräche beim Weltklimagipfel werden jetzt auf Ministerebene geführt. Hendricks verhandelt im Auftrag der EU über die Frage, wie sich die Pflichten von Industrie-, Schwellen- und Entwicklungsländern unterscheiden sollen. "Es gibt ganz viel zu tun", erklärte Hendricks.

Doppelte Verantwortung

Deutschland sehe sich beim Gipfel in einer "doppelten Verantwortung", führte sie aus. Die Bundesregierung wolle einerseits, dass der Vertrag so ehrgeizig wie möglich ausfalle, setze sich aber zugleich für Kompromisse ein. Ziel der Konferenz ist die Verabschiedung eines Abkommens, das alle Länder zum Klimaschutz verpflichtet.

National verbindliche Ziele zur Minderung des Kohlendioxids, wie sie das 2020 auslaufende Kyoto-Protokoll für die Industriestaaten vorsieht, soll es in dem neuen Vertrag nicht geben. Gerungen wird aber um einen Mechanismus zur regelmäßigen Überprüfung und Nachbesserung staatlicher Klimaschutz-Pläne. "Es kristallisiert sich dabei heraus, dass der erste Überprüfungsprozess 2021 stattfinden könnte", erläuterte Hendricks. Die EU plädiert für eine Revision im Fünf-Jahres-Rhythmus.

7. Dezember 2015

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