Leipziger Pfarrer fordern Erklärung der Landeskirche zu "Pegida"

Leipzig (epd). Mehrere Pfarrer aus Leipzig haben die Evangelisch-lutherische Landeskirche Sachsens dazu aufgerufen, sich deutlich gegen Angriffe auf Flüchtlingsunterkünfte und die fremdenfeindliche "Pegida"-Bewegung zu positionieren. Obwohl mehrfach eingefordert habe es noch keine öffentliche Stellungnahme von Bischof Carsten Rentzing oder der Kirchenleitung gegeben, beklagten die Pfarrer in ihrem Appell. Eine Erklärung sei überfällig. Dabei könne "unmissverständlich klar gestellt werden, wofür und auf welcher Seite unsere Landeskirche steht".

Eine Stellungnahme wäre wichtig für all diejenigen, die sich täglich um Flüchtlinge kümmerten und auch selbst Angriffen ausgesetzt seien, hieß es weiter. Die Frage, was die Landeskirche zu Übergriffen auf Asylunterkünfte, aber auch zur "unsäglichen Hetze" auf den "Pegida"-Demonstrationen sage, werde den Pfarrern vor Ort seit Wochen immer wieder gestellt – von Gemeindegliedern, aber auch von vielen Bürgern, "die das Wort der Kirche schätzen".

Die Unterzeichner betonten, sie gingen davon aus, dass sich die Landeskirche von "demokratieverachtenden Bewegungen" distanziere und sich zu einem "friedlichen Miteinander der verschiedenen Kulturen und Religionen" bekenne. Unterschrieben haben die Erklärung unter anderen der ehemalige Thomaskirchen-Pfarrer Christian Wolff, seine Nachfolger Britta Taddiken und Martin Hundertmark sowie der Pfarrer der Leipziger Nikolaikirche, Bernhard Stief.

28. Oktober 2015

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