Sieben Wochen ohne "Sofort"

Die evangelische Fastenaktion "7 Wochen Ohne" lädt 2017 zum Innehalten ein

3. Februar 2017

Aktionsplakat 7 Wochen ohne 2017. (Bild: 7 Wochen ohne)
Das Aktionsmotiv der evangelischen Fastenaktion "7 Wochen Ohne" 2017. (Foto: edition chrismon)

"Wir leben in einer Zeit, in der der Sofortismus herrscht: sofort die E-Mail, die Whats-App, die SMS beantworten – möglichst auch noch am Steuer im Auto", so beschreibt der Geschäftsführer der Aktion "7 Woche Ohne", Arnd Brummer, das heutige Lebensgefühl. Man darf vieles verlieren – nur nicht die Zeit.

Da möchte die Fastenaktion "7 Wochen Ohne" dazwischenrufen mit dem Motto "Augenblick mal! Sieben Wochen ohne Sofort!" und dazu einladen, sich Zeit zu nehmen. Zeit, den Menschen im anderen zu sehen, etwa in der Schlange im Supermarkt, auch wenn man es eilig hat. Zeit, wenn etwas schiefgeht, nicht gleich loszupoltern, sondern noch mal durchzuatmen. Statt den Zeigefinger auszufahren, lieber die ganze Hand ausstrecken, zuhören und vergeben. Und: nicht sofort aufgeben! Wenn es nicht mehr weitergeht, einmal Pause machen, eine Tasse Tee trinken, nachdenken: Zeit, den Dingen und sich selber eine zweite Chance zu geben. Das kann man im Alltag ausprobieren, der "7 Wochen Ohne"-Kalender bietet dafür Impulse, um ins Nachdenken und ins Gespräch zu kommen. Und wer möchte, kann sich darüber auch in einer Fastengruppe austauschen.

Gemeinschaft stiften

Mit Menschen zusammenzukommen und sich auszutauschen hat etwas zutiefst Christliches – davon ist Arnd Brummer überzeugt: "Wenn man sich ein oder zwei Mal in der Woche eine Stunde zusammensetzt, einfach zu sagen: Hey, was hältst du denn von dem Spruch, oder dem Satz? Und dann kommen die miteinander ins Gespräch und dann fallen denen auch Anekdoten und Erfahrungen aus dem eigenen Erleben ein und das ist gut so. Das ist eigentlich Sinn des christlichen Denkens, Gemeinschaft zu stiften und zwar nicht nur Gemeinschaft der Gleichen, sondern der Unterschiedlichen."

Dieses Innehalten ist keine neue Erfindung. Gott hat sie schon ganz am Anfang in unsere Zeitrechnung geschrieben: Den siebten Tag segnete der Schöpfer – und ruhte. Dazu sind wir auch eingeladen, jede Woche: Gottes Zeit feiern – bevor es wieder Alltag, wieder spannend wird. Mal nicht funktionieren, nicht Maschine sein, sondern Mensch. Das musste sich übrigens auch die fleißige Marta von Jesus sagen lassen: Sie hatte ihre Schwester Maria angemault, weil die nicht in der Küche half, sondern mit Jesus rumsaß und sich unterhielt. Und Jesus sagte: "Maria hat den guten Teil erwählt."

7 Wochen Impulse

Seit mehr als 30 Jahren erleben und gestalten Millionen Menschen in ganz Deutschland die Fastenaktion "7 Wochen Ohne" in der Zeit zwischen Aschermittwoch und Ostern: für sich allein, in Familien oder als Fastengruppe in Gemeinden. Der Eröffnungsgottesdienst der Aktion 2017 findet am Sonntag, 5. März 2017, 9.30 Uhr, in der Gethsemanekirche in Frankfurt am Main statt. Er wird als ZDF-Gottesdienst live übertragen.

Die Wochenthemen der Aktion 2017 lauten: "Alles hat seine Zeit" (Prediger 3,1-4), "Nicht sofort entscheiden" (Mt 1,18-24), "Nicht sofort drauflosschaffen" (Lk 10,38-42), "Nicht sofort drankommen" (Mt 20,16), "Nicht sofort lospoltern" (Eph 4,26-32), "Nicht sofort aufgeben" (Lk 13,6-9) und "Gottes Zeit feiern" (Gen 2,1-4).

Im "7 Wochen Ohne"-Fastenkalender werden die Wochenthemen ergänzt durch Zitate, Gedichte und Geschichten von Schriftstellern, Theologen, Schauspielern und Journalisten. Es haben sich außerdem sieben Fotografen mit je einem Wochenthema beschäftigt. Diese Bilder und die passenden Impulse bietet der exklusiv gestaltete Kalender der edition chrismon, der als Tageswand- oder Tagestischkalender für 10,90 Euro bzw. 8,90 Euro erhältlich ist.

7 Wochen Ohne/ekd.de