"Kundschafter der Wirklichkeit"

In Bad Boll tagt die Auslandspfarrkonferenz der EKD

10. August 2016

Gottesdienst zur Eröffnung der Auslandspfarrkonferenz in Bad Boll mit EKD-Ratsvorsitzendem Heinrich Bedford-Strohm
Gottesdienst zur Eröffnung der Auslandspfarrkonferenz in Bad Boll mit EKD-Ratsvorsitzendem Heinrich Bedford-Strohm. (Foto: EKD/Michael Schneider)

“Sie sind für uns Kundschafter der Wirklichkeit, Sie sind für uns die Tür zur Welt“, mit diesen Worten begrüßte der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, die Pfarrerinnen und Pfarrer, die die EKD in deutschsprachige evangelische Gemeinden im Ausland entsendet, im Gottesdienst zur Eröffnung der Auslandspfarrkonferenz in Bad Boll. Der Ratsvorsitzende würdigte den “Blick von außen“, den die Auslandspfarrerinnen und -pfarrer in die EKD einbringen. Damit leisteten sie einen wichtigen Beitrag dafür, die Diskussion innerhalb der EKD anschlussfähig zu halten an die vielen Kontexte und Gesprächsfäden in der Welt.

Von Sydney bis Washington, von Pretoria bis Peking

Aus rund 50 Städten – von Sydney bis Washington, von Santiago (Chile) bis St. Petersburg, von Pretoria bis Peking – sind rund 90 Pfarrerinnen und Pfarrer, die in deutschsprachigen evangelischen Gemeinden Dienst tun, zur Auslandspfarrkonferenz angereist. Die EKD lädt alle zwei Jahre ein zu diesem Treffen.

In seiner Predigt hob Bedford-Strohm die Vielfalt hervor, die die Anwesenden aus fünf Kontinenten repräsentierten, und verwies gleichzeitig auf das Band, das alle verbindet: Jesus Christus. “Aus Gnade seid ihr selig geworden durch den Glauben“ – diese Worte aus dem Epheserbrief seien ein “großes Befreiungsprogramm“, das die Reformatoren vor 500 Jahren wieder in den Mittelpunkt gerückt hätten. Das habe auch angesichts des heutigen Leistungsdrucks nichts an Aktualität verloren: “Der Himmel ist uns bereits geschenkt. Wir müssen ihn uns nicht verdienen“, sagte der Ratsvorsitzende.

“Gnadengegründete Leichtigkeit des Seins“

Bedford-Strohm rief die Auslandspfarrer dazu auf, diese “gnadengegründete Leichtigkeit des Seins“ zum Reformationsjubiläum 2017 stark zu machen und in die Welt zu tragen – und dabei die Verständigung und Zusammenarbeit mit anderen Konfessionen zu suchen. Er hob die gute ökumenische Abstimmung beim Begehen des Reformationsjubiläums 2017 hervor.

Noch bis zum 14. August werden die Auslandspfarrerinnen und -pfarrer sich in Bad Boll zu aktuellen Herausforderungen austauschen. Hauptthema ist dieses Mal "Migration".

Dirk Stelter
Referent für Mittel-, Ost- und Südosteuropa
im Kirchenamt der EKD