Von Hannover nach Seoul und zurück

Ruhestandspfarrer sind im Auftrag der EKD weltweit im Einsatz

9. August 2016

Pfarrerinnen und Pfarrer im Ruhestand, die von der EKD in Auslandsgemeinden eingesetzt werden, vor dem EKD-Kirchenamt in Hannover
Pensionierte Pfarrerinnen und Pfarrer trafen sich nach und vor ihrem Auslandseinsatz im Kirchenamt der EKD in Hannover. (Foro: EKD/Ulrich Hacke)

Sie übernehmen gottesdienstliche und seelsorgerliche Aufgaben in den kleinen selbständigen Auslandsgemeinden, in die keine hauptamtlichen Pfarrer und Pfarrerinnen durch die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) entsandt werden können. Oder sie unterstützen, etwa auf Mallorca, die Arbeit in einem Tourismuspfarramt der EKD. Pfarrerinnen und Pfarrer im Ruhestand springen hier ein und übernehmen für mehrere Monate Aufgaben im Ausland. So kann beispielsweise die steigende Nachfrage nach Trauungen auf der Balearen-Insel – mittlerweile sind es 120-140 im Jahr – nur durch diese pfarramtliche Unterstützung bewältigt werden.

In gespannter Vorfreude auf die Playa del Inglés

Diese Dienste der durch die EKD beauftragten Ruheständler werden immer wichtiger. Jedes Jahr entsendet die EKD um die 30 pensionierte Pfarrerinnen und Pfarrer für den Dienst  in einer kleinen Gemeinde weltweit oder in einem der fünf Tourismuspfarrämter in Spanien.

Einmal im Jahr lädt die EKD diese Seelsorger zu einem Austausch ein. Oberkirchenrat Michael Schneider, Referent für Südeuropa und Tourismus im Kirchenamt der EKD, konnte Anfang August mehr als 50 Teilnehmende zu diesem Begegnungstag begrüßen. Dabei trafen sich die Pfarrerinnen und Pfarrer, die in den letzten Monaten einen pastoralen Dienst im Ausland übernommen hatten, mit denen, die zum September einen solchen Dienst antreten werden: Die einen nach zehn Monaten gerade aus Seoul zurück, die anderen in gespannter Vorfreude auf ihren ersten Dienst in Heviz/Ungarn, an der Playa del Inglés auf Gran Canaria oder in Lemesos auf Zypern.

Eine Win-win-Situation

Dabei dient der Begegnungstag nicht nur dem Erfahrungsaustausch, sondern nimmt auch Themen auf, die für den Dienst im Ausland wichtig sind. Neben den Fragen, welche Modelle es für die Arbeit mit kleinen Konfirmandengruppen gibt oder wie man als Kirchenvorstand mit Spannungen und Konflikten umgeht, beschäftigten sich die Beauftragten in diesem Jahr auch mit der Konzeption der EKD für Auslandstourismusarbeit.

"Ich wollte noch nicht in den Ruhestand“, berichtet ein Pfarrer, "und bin begeistert, dass ich einen solchen Dienst tun und meine Erfahrungen und Kompetenzen in den Dienst einer Auslandsgemeinde stellen kann. In welchem anderen Beruf ist das so möglich?“ Und es ist eine Win-win-Situation: Die Gemeinden und Tourismuspfarrämter sind dankbar für die Mitarbeit und Unterstützung der qualifizierten Theologen und  Theologinnen.

Michael Schneider (EKD)