Ein Wegweiser zu evangelischen Schätzen

Die EKD-Kirchen-App: Ein Pfadfinder zu Gotteshäusern im ganzen Land

2. August 2016

EKD-Kirchen-App
Die Heilandskirche Sacrow am Havelstrand: Auch dorthin weist die Kirchen-App den Weg. (Foto: chrismon/Lisa Fernges)

Als Wanderer unterwegs in Württemberg. Abends taucht sie vor den Augen auf: die riesige Klosteranlage Maulbronn. Den schweren gedruckten Kunstführer hat der Wanderer zu Hause gelassen, aber seine Neugier ist geweckt. Wann ist die Kirche geöffnet, wann die evangelische Klosterschule? Gibt es Führungen, Gottesdienste?

Gotteshäuser und Lutherorte per Smartphone in der Tasche

Unterwegs im Potsdamer Umland. Mitten im Sacrower Schlosspark, nur zu Fuß zu erreichen, stößt der Spaziergänger auf die kleine, markante Heilandskirche. Geschlossen. Kein Küs­ter in der Nähe. Wen ruft man an? Wem gehört die Kirche überhaupt? Griff zum Handy. Der Empfang ist schlecht. Pech gehabt.

Besser, präpariert zu sein. Die Kirchen-App der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) enthält Informationen zu Öffnungszeiten, zu Kontaktpersonen und Gottesdiensten. Zahlreiche Gotteshäuser, darunter auch Lutherorte, lassen sich so per Smartphone oder Tablet (iOS oder ­Android) sowie auf dem Computer ­finden, per Umkreissuche oder durch die ­Eingabe eines Ortsnamens. Manche Kirchen­gemeinden haben einen Audio- und/oder Videoguide eingefügt. Maulbronn zum Beispiel oder die Nicolaikirche in Mölln. Über einen Grundriss kann man dort eine Reihe Stationen anklicken und eine Beschreibung anhören.

In Mölln gibt es sogar einen eigenen Kinderkirchen­führer: Eine Eule führt die Kinder durch die Kirche, weist auf Sehenswertes hin, vom Grab des Till Eulenspiegel bis zum Tauf­becken. Schon die Aufriss­zeichnungen vieler Kirchen sind sehr interessant: Sie ­sehen aus, als habe sie ein Baumeister mitten durch Dach und Wände aufgesägt.

Wie kommt die EKD an all die Öffnungszeiten und Details?

Wie kommt die EKD an all die Öffnungszeiten und die Details zu den Kunstschätzen? Mal schöpft sie aus Daten­banken der Landeskirchen, zum Beispiel aus Listen der "offenen Kirchen“, mal kommen die Einträge über eine Schnittstelle mit einer Termindatenbank, die von den Gemeinden selbst gefüttert wird. Und die Texte? Manche Gemeinden haben sie für die App selbst aufgeschrieben, bei anderen haben "Service-Points“ das professionelle Texten übernommen.

Ein Tipp: Beim ersten Herunterladen der vielen Kirchen sollte man darauf achten, dass man im WLAN ist. Das gilt erst recht für die speicherintensiven Audio­guides – sie werden separat angeboten. Ob Teilnehmer des Konfi-Camps in Wittenberg oder des Kirchentags im Reformationsjahr 2017: Die Stätten der Reformation werden durch die App noch mal so interessant.

Eduard Kopp (chrismon)