EKD-Ratsvorsitzender: Orthodoxes Konzil wird die Beziehungen stärken

Herzlicher Empfang für ökumenische Gäste beim Konzil auf Kreta

27. Juni 2016

Der Ratsvorsitzende der EKD, Landesbischof Bedford-Strohm mit dem Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios I.
Der Ratsvorsitzende der EKD, Landesbischof Bedford-Strohm mit dem Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios I. (Foto: EKD)

Heraklion/Frankfurt a.M. (epd). Das erste große orthodoxe Konzil seit mehr als 1.000 Jahren wird nach Einschätzung des Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, die Beziehungen zu anderen christlichen Kirchen stärken. "Das ist mein deutlicher Eindruck", sagte der bayerische Landesbischof am 26. Juni auf Kreta dem Evangelischen Pressedienst (epd). Das Konzil habe in seiner Schlussbotschaft "den ausdrücklichen Willen zum Dialog mit den nicht-orthodoxen Kirchen" betont.

Ökumenische Gäste mit "außerordentlicher Herzlichkeit" empfangen

Damit werde das, was der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel, Bartholomäus I., Ehrenoberhaupt der orthodoxen Weltkirche, bereits praktiziert habe, von dem Konzil ausdrücklich unterstützt. Er habe sich sehr über die "außerordentliche Herzlichkeit" gefreut, mit der die ökumenischen Gäste empfangen worden seien. Bartholomäus I. habe ihn in seiner Abschlussrede als Vertreter der deutschen evangelischen Kirchen persönlich begrüßt, sagte Bedford-Strohm. Darin zeige sich auch die Frucht vieler Dialoge, die die EKD bisher mit den Orthodoxen geführt habe.

Bedford-Strohm bedauerte, dass einige orthodoxe Kirchen nicht an dem Konzil teilnahmen. Die Patriarchen von Bulgarien, Georgien und Antiochien sowie die Russische Orthodoxe Kirche hatten kurzfristig abgesagt. Im Abschlussgottesdienst des Konzil sei für die abwesenden Kirchen ausdrücklich gebetet worden, sagte der EKD-Ratsvorsitzende. Umgekehrt habe auch der Patriarch von Russland erklärt, dass er für die Versammlung betet. "Ich hoffe darauf, dass dieses gemeinsame Gebet die Grundlage dafür sein kann, dass die Beschlüsse des Konzils keine spaltende Wirkung haben", sagte Bedford-Strohm.

Ellen Nebel (epd)