EKD-Ratsvorsitzender gratuliert Peter Dabrock

Erlanger Theologe wurde zum Vorsitzenden des Deutschen Ethikrats gewählt

29. April 2016

Peter Dabrock
Peter Dabrock ist Professor für systematische Theologie in Erlangen. (Foto: Ethikrat/Reiner Zensen)

Berlin (epd). Der Ratsvorsitzende der EKD, Heinrich Bedford-Strohm, hat dem evangelischen Sozialethiker Peter Dabrock zu seiner Wahl zum Vorsitzender des Deutschen Ethikrats gratuliert. "Ich freue mich sehr über die Wahl von Peter Dabrock und kann dem Deutschen Ethikrat zu diesem Vorsitzenden nur gratulieren", sagte Bedford-Strohm. "Wie kaum ein anderer weiß Dabrock Sachkompetenz und ethische Orientierung miteinander zu verbinden." Dass ein so profilierter evangelischer Ethiker zum Vorsitzenden des Ethikrats gewählt worden sei, zeige auch die Relevanz einer öffentlichen Theologie, die klare ethische Grundorientierungen mit ausgeprägter Diskursoffenheit verbinde.

Dabrock, der Professor für systematische Theologie an der Universität Erlangen-Nürnberg ist, wurde am 28. April an die Spitze des beratenden Gremiums gewählt. Stellvertretende Vorsitzende wurden die Neurowissenschaftlerin Katrin Amunts, der Heidelberger Psychologe und Gerontologe Andreas Kruse sowie die Medizinethikerin Claudia Wiesemann.

Intensive Debatten erwartet

Dabrock bezeichnete seine Wahl als "Ehre und Herausforderung zugleich". In der ersten Sitzung seiner neuen vierjährigen Amtsszeit sprach der Ethikrat auch über künftige Themen. Der neue Vorsitzende sagte, auch wenn sich erst zeigen müsse, mit welchen Themen sich das Gremium im Einzelnen beschäftigen werde, stünden sicher intensive Debatten an. Als Beispiel nannte er den verantwortungsvollen Umgang mit der Big-Data-Technologie, "die immer mehr Lebensbereiche durchdringt".

Von den 26 Mitgliedern des Ethikrats sind 14 von Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) neu berufen worden. Zwölf gehörten dem Gremium bereits in der vergangenen Amtszeit an. Jeder Vertreter darf für maximal eine weitere Amtszeit wiedergewählt werden.  In der vergangenen Amtszeit hatte sich der Ethikrat unter anderem mit der kontrovers diskutierten Frage der religiös motivierten Beschneidung, der Sterbehilfe, dem Inzestverbot, Umgang mit Killerviren und Embryonenspenden beschäftigt.

Dem Ethikrat gehören Vertreter aus Medizin, Recht, Naturwissenschaften, Ethik und Kirchen an. Das Gremium berät ethisch umstrittene Fragen und legt der Politik Empfehlungen vor. Die Mitglieder werden je zur Hälfte von den Fraktionen im Bundestag und der Bundesregierung benannt und von Bundestagspräsident Lammert berufen. Dabrock wurde von der CDU/CSU-Fraktion vorgeschlagen. Neben ihm vertritt Bischof Martin Hein die evangelische Kirche. Die Theologen Andreas Lob-Hüdepohl und Franz-Josef Bormann sind als Vertreter der katholischen Kirche in dem Gremium. (epd/red)