Vom Wohnhaus zum Kirchenraum
Ein neues Zuhause für die deutschsprachige evangelische Gemeinde in Guatemala
16. Januar 2016
Silbern leuchtet der Schriftzug "Evangelisch-Lutherische Epiphanias-Gemeinde" in der Sonne. Die Buchstaben sind an der Hausfront des neuen Gemeindezentrums der deutschsprachigen Gemeinde in Guatemala angebracht. Zur Einweihung am 10. Januar, dem 1. Sonntag nach Epiphanias, sind so viele Menschen gekommen, dass sie sich im Hof der neuen Gemeinde drängen. Aus dem Gebäude dringen einzelne Fetzen von Musik, da sich verschiedene Chöre und Musikgruppen einsingen. Nicht nur aus der Gemeinde, auch aus der ganzen deutschen Community in Guatemala und von den ökumenischen Partnern sind Menschen zum Einweihungsgottesdienst gekommen. Als draußen Musik einsetzt und der Posaunenchor einige Choräle anstimmt, richtet sich die Aufmerksamkeit auf die verschlossene Eingangstür. Pfarrer Markus Böttcher erklimmt eine Leiter und schreibt den traditionellen Epiphanias-Segen über die Tür: "20*C+M+B+16". "Christus segne dieses Haus".
Wandelbar: Vom Wohnhaus zum Kirchenraum
Mit neuem Schwung das Reformationsjubiläum vorbereiten
Das Interesse an Martin Luther geht in Guatemala über den musikalischen Bereich hinaus. Bischof Rodolfo Valenzuela, der Präsident der Bischofskonferenz von Guatemala, äußerte in seinem Grußwort nach dem Einweihungsgottesdienst den Wunsch, gemeinsam mit der Epiphanias-Gemeinde und anderen evangelischen Kirchen in Guatemala das Reformationsjubiläum im Jahr 2017 zu begehen. „Ökumene betreiben nicht nur die Theologen, sondern sie lebt auf der Ebene von Freundschaft, gegenseitigem Kennenlernen und gemeinsamer Aktion“, betonte er. Als Mitglied des päpstlichen Rats für die Förderung der Einheit der Christen ist er schon nach Wittenberg gereist und hat mit verschiedenen Gesprächspartnern über das Reformationsjubiläum geredet.
Der ökumenische Kirchenrat Guatemalas wird nun eine Kommission zur Vorbereitung des Reformationsjubiläums bilden. Die Gemeinschaft der lutherischen Kirchen hat schon verschiedene Ideen, wie sie sich einbringen könnte: Unter anderem sind ein großer gemeinsamer Gottesdienst im Stadion und die Aufstellung einer Luther-Statue auf der "Plaza Berlin" unter den Vorschlägen. Schon in diesem Jahr planen die lutherischen Kirchen eine gemeinsame Fortbildung zum Thema Reformation und ein Forum zur Bedeutung der Reformation in Guatemala, an dem sich neben den historischen Kirchen möglichst auch noch ein Vertreter einer Pfingstkirche beteiligen soll. So hat die Epiphanias-Gemeinde nun nicht nur nach außen hin ein neues, glänzendes Aussehen, sondern wird mit ihrer inhaltlichen Arbeit in die Gesellschaft Guatemalas ausstrahlen.
Friederike Deeg
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Evangelisch-Lutherische Ephiphanias-Gemeinde in Guatemala
www.kirche-guatemala.org
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Oberkirchenrätin Friederike Deeg
ist theologische Referentin für Mittel- und Südamerika im Kirchenamt der EKD