Theologische Konferenz der Meissen- Arbeit

Teilnehmer der EKD und der Church of England treffen sich in London

Teilnehmer der Theologischen Konferenz der Meissen-Arbeit

Seit 25 Jahren begegnen sich die Kirche von England und die EKD im Rahmen ihres Partnerschaftsvertrages, der „Meissener Erklärung“. Diese Dialoge gehören für den englischen Co-Vorsitzenden der Meissen Kommission, Bischof Nick Baines aus Leeds, zu den „wichtigsten ökumenischen Gesprächen, die die Kirche von England führt“. Doch auch aus Sicht der EKD sind die interkonfessionellen Kontakte nach England überaus fruchtbar.

Derzeit tagt in London die 9. Theologische Konferenz der gemeinsamen Meissen-Arbeit beider Kirchen unter dem Thema „Reformation damals und heute“. Die Kirche von England versteht sich – wenn auch unter anderen historischen Bedingungen – ebenso wie die EKD als eine reformatorische Kirche. Historische Unterschiede und Gemeinsamkeiten spielen daher in der Diskussion eine ebenso große Rolle wie die Suche nach einem zeitgemäßen Umgang mit der reformatorischen Tradition.

Insgesamt zwölf Vorträge von beiden Partnern machen die historischen Hintergründe und heutigen Herausforderungen für reformatorische Kirchen exemplarisch deutlich. So erläutert Prof. Dr. Friederike Nüssel (Heidelberg), die deutsche Co-Vorsitzende der Konferenz, die theologischen und ökumenischen Impulse im Blick auf das Reformationsjubiläum als „kulturelles Event“. Der englische Co-Vorsitzende der Konferenz, Bischof Richard Chartres (London), untersucht in seinem Beitrag die wechselnden Schicksale der Reformation im Selbstverständnis der anglikanischen Kirche. Bischof Nick Baines (Leeds), der als Co-Vorsitzender der Meissen Kommission an der Konferenz teilnimmt, spricht in seinem Vortrag über den Beitrag der gemeinsamen Meissen-Arbeit zur Weiterentwicklung des englisch-deutschen Dialogs im 21. Jhd. Militärbischof Dr. Sigurd Rink, der deutsche Co-Vorsitzende der Kommission, untersucht die Bedeutung der Ethik Luthers im Lichte aktueller friedensethischer Herausforderungen. Der Beitrag von Reformationsbotschafterin Dr. Margot Käßmann geht in zehn Punkten der Frage nach, vor welche Herausforderungen das Reformationsjubiläum 2017 stellt und wie die EKD diesen Herausforderungen gerecht wird.

Alle Teilnehmenden erfreuen sich einer überaus freundschaftlichen und engagierten Arbeitsatmosphäre in London. Bischöfin Petra Bosse-Huber erhofft sich von der Tagung, „dass nicht nur für beide hier beteiligten Kirchen im Blick auf das bevorstehende Jubiläum neue ökumenische Impulse ausgehen, sondern dass die Vorträge und vertiefenden Diskussionen über das reformatorische Erbe auch dazu beitragen werden, dass der Meissen-Prozess auf dem Weg zu voller, sichtbarer Einheit unserer Kirchen einen großen Schritt vorankommt“.

Alle Konferenzbeiträge sollen nach Abschluss der Konferenz und rechtzeitig zum Reformationsjubiläum veröffentlicht werden. An der Konferenz nehmen teil:

Kirche von England

  • The Rt Revd and Rt Hon Dr Richard Chartres, Bishop of London
  • The Rt Revd Nick Baines, Bishop of Leeds
  • The Revd Dr Carolyn Hammond, Cambridge
  • The Revd Dr Stephen Plant, Cambridge
  • The Revd Alexander Faludy, Newcastle
  • Dr Elaine Storkey, Cambridgeshire
  • Revd Dr Andrew Atherstone, Oxford
  • Dr Kirsty Birkett, London
  • The Revd Canon Dr Leslie Nathaniel, London
  • Prof Dr Torrance Kirby, Montreal

Evangelische Kirche in Deutschland

  • Prof. Dr. Friederike Nüssel, Heidelberg
  • Bischöfin Petra Bosse-Huber, Hannover
  • Militärbischof Dr. Sigurd Rink, Berlin
  • Prof. Dr. Michael Weinrich, Paderborn
  • Prof. Dr. Jörg Lauster, München
  • Prof. Dr. Gury Schneider-Ludorff, Neuendettelsau
  • Oberkirchenrat Christoph Ernst, Hannover
  • Reformationsbotschafterin Prof. Dr. Margot Käßmann, Berlin