Das "Kirchenparlament" tagt

Die Synode ist das größte Leitungsgremium der EKD

6. November 2015

Abstimmung Synode
Beraten und beschließen: Abstimmung im Plenum der EKD-Synode. (Foto: epd-bild/Norbert Neetz)

Die Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ist eines der drei gewählten Leitungsgremien der EKD – neben der Kirchenkonferenz und dem Rat der EKD. Sie alle tragen die Verantwortung für die Wahrnehmung der Aufgaben der EKD, die in der kirchlichen Verfassung, der Grundordnung der EKD, festgehalten sind.

"Die Synode hat die Aufgabe, der Erhaltung und dem inneren Wachstum der Evangelischen Kirche in Deutschland zu dienen", heißt es da. Entsprechend vielfältig sind ihre inhaltlichen Aufgaben. Zu den Schwerpunkten zählen die Erarbeitung von Kundgebungen und Beschlüssen zu Fragen der Zeit sowie die Begleitung der Arbeit des Rates der EKD durch Richtlinien. Die Synode berät und beschließt aber auch den Haushalt und die Kirchengesetze. In die Amtsperiode der aktuellen, 12. Synode der EKD fällt das 500-jährige Reformationsjubiläum im Jahr 2017. Besondere Herausforderungen für die Arbeit der Synodalen bestehen aber auch im Blick auf die demografische Entwicklung sowie ein zu erwartendes sinkendes Kirchensteueraufkommen. Gemeinsam mit der Kirchenkonferenz wählt die Synode am 10. November den Rat der EKD.

Anwaltschaftliches Handeln für die Stimmlosen in der Gesellschaft

Eine weitere Verpflichtung der Synode ist die zu anwaltschaftlichem Handeln. Das ist nicht juristisch gemeint, sondern ethisch: Ungerechte Verhältnisse werden hier klar und kritisch benannt, der Politik werden Veränderungen vorgeschlagen. Hierzu gehören beispielsweise der Umgang mit dem Kirchenasyl und mit Flüchtlingen, wie generell das Eintreten für die Schwachen, Wehrlosen, Stimmlosen in der Gesellschaft. So bleibt die Lage der Flüchtlinge in Europa ein Thema für die aktuelle Synodentagung in Bremen vom 4. bis 11. November.

Nach der Grundordnung der EKD besteht die 12. Synode aus 120 Mitgliedern. 100 Synodale wurden durch die Synoden der 20 Gliedkirchen gewählt. 20 der Synodalen hat der Rat berufen, unter besonderer Berücksichtigung von Persönlichkeiten, die für das Leben der Gesamtkirche und die Arbeit der kirchlichen Werke Bedeutung haben. Die Synode wird jeweils für die Dauer von sechs Jahren gebildet; an ihrer Spitze steht ein siebenköpfiges Präsidium.

Drei Synoden tagen gleichzeitig

Die Synode der EKD kommt in der Regel einmal im Jahr an wechselnden Orten zu einer mehrtägigen Tagung zusammen. Diese Tagungen sind öffentlich. Fast immer behandelt die Synode dabei auch ein sogenanntes Schwerpunktthema. Das Thema der aktuellen Tagung lautet: "Reformationsjubiläum 2017 – Christlicher Glaube in offener Gesellschaft“.

Seit 2009 tagen die Synoden der Union Evangelischer Kirchen (UEK), der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) und der EKD örtlich und zeitlich verbunden. Das ist eine Folge des sogenannten Verbindungsmodells, das eine engere Zusammenarbeit der EKD und der beiden gliedkirchlichen Vereinigungen vorsieht.