Lebenszeichen auf dem Todesstreifen

Pilgern auf der ehemaligen innerdeutschen Grenze

11. Oktober 2014

Reste der DDR-Grenzschutzanlagen im Grenzmuseum Teistungen

Seit dem 3. Oktober sind zwei Pilger-Gruppen mit über 50 Teilnehmern entlang der ehemaligen Grenzlinie unterwegs. Mit Gebeten, Gedenkminuten und Gottesdiensten erinnern sie an das Wunder der Freiheit und Einheit, das vor 25 Jahren begann. Gestartet wurde gleichzeitig im Süden in Posseck und im Norden in Schlutup. Pröpstin Petra Kallies sagte dort beim Gottesdienst: „Diese Freiheit ist vor 25 Jahren errungen worden. Wir feiern Gottesdienst aus Dankbarkeit für diese Einheit. Aus unserer Freiheit erwächst unsere Verantwortung für alle, deren Menschenrechte heute missachtet werden.“

Die Schirmherrschaft für diesen ökumenischen Pilgerweg teilen sich jeweils für ihren Landesbereich die Ministerpräsidenten Torsten Albig, Reiner Haseloff, Volker Bouffier und Horst Seehofer sowie Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht. Täglich werden Berichte und Erfahrungen auf der Homepage www.3-oktober.de veröffentlicht. Dort sind die genaue Route und einzelne Stationen notiert, damit sich auch Tagespilger orientieren können.

3. Oktober – „Danken.Feiern.Beten“ an mehr als vierzig Orten in Deutschland

Mit der Einladung zu öffentlichen Gebeten, Gottesdiensten und Veranstaltungen hat die Initiative „Danken.Feiern.Beten e.V.“ am 3. Oktober an die friedliche Revolution und die Einheit Deutschlands erinnert und zugleich die Verantwortung für das Wunder der Freiheit und Einheit betont. „Gegen die Angst und den Terror, den dieser Todestreifen damals verbreitet hat, setzen wir heute unsere Freude und unseren Dank für das Wunder der Einheit,“ erklärte Lorenz Reithmeier, Koordinator der Projektgruppe zur Gebetswanderung auf der ehemaligen innerdeutschen Grenze.

In Schweinfurt, Hannover, Karlsruhe, München, Frankfurt (Main) und weiteren Orten wurde am Nationalfeiertag das dankbare Erinnern an das Geschehen vor 25 Jahren mit dem Appell zur Nächstenliebe und Gerechtigkeit verbunden. Die Liste der Orte reicht von Bayreuth und Berlin bis Zarrentin und Zwickau, wo kleine Treffen auf dem Marktplatz oder große öffentliche Veranstaltungen mit prominenter Beteiligung stattfanden.

In einem Gebet formulierte der Frankfurter Oberbürgermeister Peter Feldmann: „Lieber Vater im Himmel, wir danken Dir, dass wir diesen Tag der deutschen Einheit in Frieden und Freiheit feiern dürfen. Wir bitten Dich, all den Menschen beizustehen, die nicht in Frieden und Freiheit leben können. Wir bitten für die Menschen in unserem Land, unserem Frankfurt, gleich welcher Religion oder Hautfarbe - schenke Ihnen Frieden, Freiheit, Glück und Wohlergehen.“

Zeitzeugen antworten: Das Wunder der Freiheit und Einheit

Mit einer Dokumentation „Das Wunder der Freiheit und Einheit – Mit Zeitzeugen auf dem Weg der friedlichen Revolution“ begleitet die Projektgruppe Pilger und Interessierte in diesen Tagen der Erinnerung bis zum Tag des Mauerfalls am 9. November. Beschrieben und erzählt werden in diesem „Erklärbuch“ die Tage vom 3. Oktober 1989, die DDR riegelte die letzte Grenze Richtung Prag nach außen hermetisch ab, bis zum 9. November 1989, der Nacht der innerdeutschen Grenzöffnung.

www.3-oktober.de