Berufsorientierung an kirchlichen Schulen intensivieren

Spitzengespräch zwischen EKD und Handwerk

26. September 2014

(v.l.n.r). Holger Schwannecke, Hans Peter Wollseifer, Nikolaus Schneider, Martin Dutzmann

Neben der Orientierung auf das Studium bedürfe es angesichts sehr hoher Übergangszahlen auf das Gymnasium auch einer Orientierung auf berufliche Ausbildungswege im Anschluss an das Studium. Darüber sprachen in einem Spitzengespräch Vertreter der Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) und des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH) in Berlin. Die gestiegene Zahl an Studienabbrechern zeige, dass nicht für alle Abiturienten der Weg ins Studium bewältigbar ist. Angeregt wurden Kooperationen zwischen den Schulen und regionalen Handwerksorganisationen.

Handwerk und Kirche arbeiten seit fast fünf Jahrzehnten im Zentralen Arbeitskreis Kirche und Handwerk zusammen. „Das ist ein Ort des lebendigen und förderlichen Gesprächs“, stellte der EKD-Ratsvorsitzende Nikolaus Schneider fest. ZDH-Präsident Hans Peter Wollseifer verwies darauf, dass das „Prinzip Handwerk“ darauf ausgerichtet ist, Kunden wie Beschäftigten gerecht zu werden und in die Ausbildung junger Menschen und die fachliche Qualifikation der Beschäftigten zu investieren. „Diese Wertschöpfung durch Wertschätzung schafft Vertrauen“, so Wollseifer.

Neben dem Thema Bildung tauschten sich die Spitzen von EKD und Handwerk auch über die Energiewende, die Digitalisierung und die Lage in Europa aus. So waren sich beide Seiten einig, dass die duale Ausbildung unverzichtbar ist und der Meisterbrief als Garant für die hohe Qualität von handwerklichen Leistungen und dualer Ausbildung gegen Deregulierungsbestrebungen der EU-Kommission geschützt werden muss.

Bei der Energiewende wurde gemeinsam die ungerechte Lastenverteilung kritisiert. Es wurden ebenso steuerliche Anreize für mehr Energieeffizienz angemahnt. Die Folgen der Digitalisierung in Wirtschaft und Gesellschaft nehmen in der Diskussion beider Organisationen breiten Raum ein. Es bestand Einigkeit, dass die ländlichen Räume durch eine flächendeckende Breitbandversorgung gestärkt werden müssen.

Von Seiten der EKD nahmen neben Schneider u.a. Prälat Dr. Martin Dutzmann, Bevollmächtigter des Rates der EKD, sowie Bischof i.R. Axel Noack, Beauftragter des Rates der EKD für Kirche und Handwerk teil; von Seiten des Handwerks u.a. die ZDH-Vizepräsidenten Thomas Zimmer und Karl-Heinz Schneider, das Mitglied des Geschäftsführen Präsidiums Peter Becker und ZDH-Generalsekretär Holger Schwannecke.

26. September 2014

(Foto: Schulte-Döinghaus, die Kirche/usd)