„Horizonterweiterung für alle Seiten“

Erste Konsultation mit Partnerkirchen aus Afrika und Südamerika

10. März 2014

Konsultation mit Partnerkirchen aus Afrika und Südamerika

Aus dem Spätsommer der Südhalbkugel kamen Anfang März Repräsentantinnen und Repräsentanten der EKD- Partnerkirchen im südlichen Afrika und in Südamerika zu einer Konsultation nach Hannover. Nicht nur jahreszeitlich ticken die aus der deutschen Immigration entstandenen Kirchen anders als ihre Partner in Deutschland. Im Lauf der Jahrzehnte haben sie sich tief im neuen Kontext beheimatet und treiben nun in einer anderen Sprache und aus einer ganz anderen Perspektive protestantische Theologie.

„Der reformatorische Glauben ist auch für Menschen außerhalb von Europa bedeutungsvoll“ betont Sonia Skupch, die Generalsekretärin der südamerikanischen La-Plata-Kirche. Gleichzeitig ist den Partnerkirchen die Erinnerung an die deutschen Wurzeln sehr wichtig. Nicht nur deshalb suchen sie nach wie vor den engen Austausch mit der EKD sowie einzelnen Landeskirchen und Missionswerken, die auch an der Konsultation beteiligt waren. „Durch den Austausch der EKD mit ihren Partnerkirchen entsteht eine enorme Horizonterweiterung für alle Seiten.“, stellt Bischof Horst Müller aus Südafrika fest.

 Dem stimmt Oberkirchenrätin Dine Fecht, die Leiterin der Auslandsabteilung der EKD, zu: „An der Bewältigung gemeinsamer Probleme können wir voneinander lernen: Der Pfarrermangel und die Frage nach der Gewinnung von neuen Gemeindemitgliedern beschäftigen uns alle.“

Neben den inhaltlichen Fragen ging es bei der Konsultation auch darum, wie der gegenseitige Austausch ganz praktisch gestaltet werden kann und wie dabei die Aufgaben zwischen den Partnern verteilt werden. Die EKD nimmt ihre Verantwortung für die pastorale Versorgung der Deutschen im Ausland wahr, während die Landeskirchen und Missionswerke ihren Schwerpunkt eher auf bestimmte Projekte und damit verbundene Personalaussendungen legen. Das gegenseitige ökumenische Lernen voneinander ist allen Seiten wichtig.

Petra Bosse-Huber, die Bischöfin für Ökumene und Auslandsarbeit der EKD, äußerte sich in der Schlussrunde begeistert über die offene und für alle Seiten fruchtbare erste Konsultation dieser Art. Die nächste Runde mit den Partnerkirchen soll im Jahr 2016 voraussichtlich zum Thema „Homosexualität“ stattfinden.