Engagement weiter ausbauen

Kirchen beteiligen sich am Deutschen Aktionstag Nachhaltigkeit

01. Juni 2012

Marlehn Thieme (Vorsitzende des Rates für Nachhaltige Entwicklung der Bundesregierung und EKD-Ratsmitglied)

Wenige Wochen vor der UN-Konferenz zur Nachhaltigkeit „Rio+20“ in Brasilien ruft der Rat für Nachhaltige Entwicklung zum „Deutschen Aktionstag Nachhaltigkeit“ auf. Neben öffentlichen Einrichtungen nehmen am 4. Juni auch Kirche und Diakonie, Vereine, Stiftungen und Unternehmen an der Aktion teil.

Im letzten Jahrzehnt habe sich mehr verändert, als oft wahrgenommen wird, ist die Vorsitzende des Rates für Nachhaltige Entwicklung der Bundesregierung und EKD-Ratsmitglied Marlen Thieme überzeugt. „Das ist aber noch zu wenig, als für einen Übergang in die ressourcensparende und klimaneutrale Gesellschaft nötig ist“ Doch habe sich in den letzten Jahren etwas Entscheidendes getan: „Das Leitbild einer nachhaltigen Entwicklung ist als Wert in der Gesellschaft erkannt und akzeptiert worden.“

Mit dem Aktionstag soll öffentlichkeitswirksam auf den Wert und Nutzen, sowie die Notwendigkeit hingewiesen werden, die Wirtschaft, das Konsumverhalten sowie die Organisation des gesellschaftlichen Zusammenlebens am Konzept der Nachhaltigkeit auszurichten.

Das es hierzu nicht der einen „großen Idee" bedarf, sondern Vielfalt und Entschlossenheit gefragt ist, zeigen auch die unterschiedlichsten kirchlichen Initiativen. So präsentiert die Arbeitsgemeinschaft der landeskirchlichen Umweltbeauftragten ein Arbeitsheft für Kindertagesstätten. Die Broschüre zum „Sonnentag“ beinhaltet neben religionspädagogischen Material auch Anregungen zu „Sonnen-Experimenten“ und „Klimaschutz-Regeln für Kinder“. Vorschläge für einen Gottesdienst anlässlich der Rio+20-Konferenz haben eed und Brot für die Welt entwickelt.

Auch das Kirchenamt der Evangelischen Kirche in Deutschland beherzige den Aufruf des Nachhaltigkeitsrates, freut sich Kirchenamtspräsident Hans-Ulrich Anke. „Eine Nachhaltigkeits-AG hat Vorschläge erarbeitet, mit denen wir unser bisheriges Engagement für nachhaltiges Handeln im Kirchenamt weiter ausbauen.“ So solle unter anderem der Papierverbrauch reduziert werden.

In den vergangenen Jahren ist bereits neben der Umstellung auf Strom aus erneuerbaren Energiequellen in die Gebäudeoptimierung investiert worden. Außerdem beteiligt sich das Kirchenamt an Initiativen wie dem Umweltschutz-Projekt GoGreen der Post und dem Jobticket-Angebot der örtlichen Verkehrsbetriebe. Seit 2011 werden darüber hinaus durch Dienstreisen verursachte CO2-Emmissionen mittels der „Klima-Kollekte“ kompensiert. Beim Einkauf will sich das Kirchenamt zukünftig noch stärker an Handlungsperspektiven orientieren, wie sie beispielsweise die Studie „Ökofaire Beschaffungspraxis in Kirche und Diakonie“ empfiehlt.