Bein zeigen für Minenopfer

EKD-Friedensbeauftragter und evangelischer Militärbischof engagieren sich gegen Antipersonenminen

03. April 2012

Martin Dutzmann und Renke Brahms zeigen Bein und unterstützen die Initiative "Zeig Dein Bein"

Trotz des weltweiten Verbots von Landminen fordern diese weiterhin täglich Opfer. Nach Informationen der Internationalen Kampagne zum Verbot von Antipersonenminen gab es 2009 weltweit rund 4000 Unfälle mit Landminen oder Blindgängern, mehr als 1000 davon verliefen tödlich. 2010 stieg die Zahl der Unfälle sogar auf fast 4200. Obwohl die Zahl der Opfer seit 1997 um 75 Prozent zurückgegangen ist, bleibt der Anteil der betroffenen Kinder konstant hoch. In 65 Ländern sind Landminen und Blindgänger ein Problem, so das Kinderhilfswerk UNICEF. Sie bedrohen auch viele Jahre nach dem Ende eines Konfliktes Leben und Gesundheit der Menschen.

Der Friedensbeauftragte des Rates der EKD und der evangelische Militärbischof zeigen daher gemeinsam Bein. Renke Brahms und Martin Dutzmann unterstützen damit die Kampagne „Lend Your Leg – Zeig Dein Bein für Minenopfer“. Zwar trat 1999 das internationale Verbot von Antipersonenminen in Kraft, das in der so genannten Ottawa-Konvention völkerrechtlich vereinbart worden war. Doch noch immer haben rund 40 Staaten den Vertrag nicht unterzeichnet. Zu ihnen gehören unter anderem Ägypten, China, Indien, Iran, Israel, Pakistan, Russland, Syrien und die USA. Und so verlieren weiterhin täglich Menschen weltweit durch Unfälle mit Landminen ihre Beine oder Arme. Sie sind lebenslang auf Unterstützung angewiesen.

„Die Evangelische Kirche in Deutschland unterstützt die Aktion, weil sie um den heimtückischen und grausamen Charakter von Antipersonenminen weiß“, erklärten der Friedensbeauftragte der EKD und der evangelische Militärbischof gemeinsam. In der Friedensdenkschrift aus dem Jahr 2007 betone die EKD dezidiert, die Notwendigkeit des Einsatzes gegen „Kleinwaffen und Antipersonenminen". Und so zeigen Renke Brahms und Martin Dutzmann gemeinsam Bein und bekennen Farbe: für einen Frieden in Gerechtigkeit, für die Überwindung von Gewalt und gegen die Herstellung, Verbreitung und Verwendung von Antipersonenminen aller Art.

Die Aktion steht im Rahmen der weltweiten Kampagne „Lend Your Leg“, die unter anderem von UN-Generalsekretär Ban Ki Moon und dem kolumbianischen Star Juanes sowie deutschen Prominenten wie Doris Dörrie, Ulrike Folkerts und Sebastian Krumbiegel unterstützt wird. Die internationale Landminenkampagne ICBL hat „Lend Your Leg“ am 1. März in Genf gemeinsam mit der kolumbianischen Fundación Arcangeles und dem UN Mine Action Service vorgestellt.

Auch in Deutschland sind Jugendliche und Erwachsene aufgerufen, ihre Solidarität zu bekunden durch eine einfache Geste: ein hochgeschlagenes Hosenbein. Alle können sich beteiligen mit Fotos auf der Kampagnenwebseite www.zeigdeinbein.de, auf Facebook oder auch im wirklichen Leben: mit einem hochgeschlagenen Hosenbein in der Schule, bei Sportevents oder Festen.

„Sorgen wir gemeinsam dafür, dass 500.000 Menschen, die einen Unfall mit Landminen überlebt haben, Hilfe erhalten!“ fordert Top-Model Mario Galla, der selbst mit einer Prothese lebt. Landminenopfer haben zeitlebens mit den Folgen des Unfalls zu kämpfen und benötigen medizinische und finanzielle Unterstützung. Zugleich können Menschen in verminten Regionen in 72 Ländern erst dann wieder gefahrlos leben, wenn alle Minen geräumt sind.