„Reformationsjubiläum über die Grenzen Deutschlands bekannt machen“

Direktor der EKD-Geschäftsstelle „Luther 2017“ wurde gemeinsam mit der Leiterin des Zentrums für evangelische Predigtkultur ins Amt eingeführt

02. April 2012

Schlosskirche in Wittenberg

Der geschäftsführende Direktor der EKD-Geschäftsstelle „Luther 2017“ in Wittenberg, Michael Wegner, will für das Reformationsjubiläum 2017 die Arbeit der Ehrenamtlichen stärken. „Ohne Beteiligung der Ehrenamtlichen kann kein Reformationsjubiläum im evangelischen Sinne gelingen“, sagte Wegner dem Evangelischen Pressedienst (epd) in Wittenberg. Diese sollen auch die „geistlichen Materialien“ mit entwickeln.

Wegner ist am Sonntag gemeinsam mit Kathrin Oxen, der neuen Leiterin des Zentrums für evangelische Predigtkultur, ins Amt eingeführt worden. Er hatte seine Arbeit zum 1. November 2011 aufgenommen. Wegner ist zugleich Geschäftsführer der Evangelischen Wittenbergstiftung.

Neben dem Fokus auf Projekten, die die Bedeutung Wittenbergs und der Schlosskirche als zentralem Ort der Reformation deutlich machen sollen, wünscht sich Wegner, dass das Reformationsjubiläum auch über die Grenzen Deutschlands bekannt wird. Die Zusammenarbeit mit anderen Kirchen außerhalb Deutschlands stehe deshalb auch im Zentrum seiner Arbeit, erklärte der Theologe.

Bislang gebe es besonders intensiven Austausch mit Schweden, Finnland, Ungarn, und künftig auch mit der Schweiz, Großbritannien und den USA. „Es wird versucht, die Länder anzuregen und anzusprechen, die historisch einen Bezug zur Reformation haben“, sagte Wegner.

Zudem soll der Lutherweg, der seit rund drei Jahren eingerichtet wird, „geistlich gestaltet werden“. Mit Hilfe eines sogenannten Meditationsbuchs könnten Besucher anhand der Stationen des Lutherweges das eigene Leben reflektieren. Eisleben, die Geburts- und Sterbestadt von Martin Luther (1483-1546), sowie Wittenberg als Zentrum der Reformation bilden die wichtigsten Eckpunkte der Route, die in den kommenden Jahren noch wachsen soll.

Bis zum Jubiläum in fünf Jahren müssten zudem auch logistische Aufgaben bewältigt werden, erklärte Wegner weiter. „Ich sehe die größte Herausforderung darin, ein globales Ereignis in einer mittelgroßen Stadt in Mitteldeutschland zu feiern.“ Zu dem geplanten Kirchentag 2017, der eventuell in der sachsen-anhaltischen Stadt gefeiert wird, rechnet der Theologe mit rund 300.000 Gästen. Als Veranstaltungsorte für das Protestantentreffen im Jahr des 500. Reformationsjubiläums sind unter anderem Berlin und Wittenberg im Gespräch.

Die EKD erinnert 2017 an den 500. Jahrestag des legendären Thesenanschlags von Martin Luther (1483-1546) an der Schlosskirche in Wittenberg. Luthers kirchenkritische Thesen gelten als Ausgangspunkt der Reformation und Gründungsdatum der evangelischen Kirche.