Religionsgruppen fordern Klimagerechtigkeit in Durban

Evangelischer Entwicklungsdienst und Brot für die Welt beim Weltklimagipfel in Südafrika

01. Dezember 2011

Überflutetes Land

„Unsere Erde ist das einzige Zuhause, das wir haben.“ Mit diesen Worten unterstrich Erzbischof Desmond Tutu die zentrale Bedeutung unseres Planeten, der überleben muss, damit die Menschen überleben können. Bei seinem Auftritt auf einer interreligiösen Kundgebung in Durban appellierte Tutu an die UN-Klimakonferenz COP17, einen fairen, ehrgeizigen und rechtlich bindenden Vertrag auszuarbeiten, um effektive Maßnahmen gegen den Klimawandel zu ermöglichen.

Die COP17 begann am 28. November im südafrikanischen Durban. Die interreligiöse Kundgebung, die am 27. November im Kings-Park-Stadion abgehalten wurde, war die erste Veranstaltung in Durban einer Koalition von Glaubensgemeinschaften, die bereits vor einem Jahr mit den Vorbereitungen für die COP17 angefangen hatten.

„Wir glauben!“ erklärte Bischof Geoff Davies, Direktor des Southern Africa Faith Communities Environmental Institute und einer der Hauptorganisatoren der Kundgebung. „Afrika ist ein Kontinent des Glaubens und wir sind aus unseren verschiedenen Glaubenstraditionen hierher zusammengekommen, um einen ethisch-moralischen und geistlichen Appell für einen Paradigmenwechsel an die Verantwortlichen zu richten. Wir fordern Klimagerechtigkeit jetzt“, sagte Davies.

Der Evangelische Entwicklungsdienst (EED) fordert vom Weltklimagipfel in Südafrika mehr Engagement für Klimaschutz und globale Gerechtigkeit. Eine Delegation des EED beteiligt sich gemeinsam mit kirchlichen Partnern aktiv an den Verhandlungen beim 17. UN-Klimagipfel in Durban. Im „Durban Klima Blog“ berichten EED-Mitarbeitende über die Konferenz.

„Gemeinsam mit unseren internationalen Partnern aus Afrika, Asien und Lateinamerika werben wir für gerechte und ambitionierte Lösungen, die Klimaschutz und Entwicklung verbinden“, beschreibt Klima-Experte Richard Brand das Ziel des EED. Es seien vor allem arme Menschen und arme Länder, die besonders unter klimabedingten Katastrophen wie Dürreperioden und Überschwemmungen oder dem Anstieg des Meeresspiegels litten. „Der Klimawandel erschwert es, Armut zu überwinden, die Lebensbedingungen zu verbessern und nachhaltige Entwicklung zu gestalten. Der Klimawandel ist deshalb nicht allein ein Umweltthema, sondern vor allem eine Frage von globaler Gerechtigkeit“, betont Jürgen Reichel, Leiter des Referats „Entwicklungspolitischer Dialog“ im EED. Für mehr globale Gerechtigkeit setze sich der EED in enger Absprache mit „Brot für die Welt“ und seinen kirchlichen Partner in Südafrika ein.

Im „Durban Klima Blog“, www.kirchenklima.de, schreiben EED und „Brot für die Welt“ über den Fortgang der Verhandlungen, berichten über Veranstaltungen und Debatten und schildern persönliche Eindrücke vom Weltklimagipfel. (ÖRK/eed / Foto: Zeitenspiegel / Brot für die Welt)