Kirchliches Sommermärchen

1. EKD-KonfiCup Turnier in Berlin

27. Juni 2011

Die Gewinner des 1. EKD-KonfiCups.

Ein besonderes Gebet erklang am Samstagvormittag auf der Sportanlage des SC Westend 1901 in Berlin: „Lieber Gott, wir bitten Dich, dass die Spielerinnen und Spieler heute immer schön den Ball treffen und nicht die Knochen ihrer Gegner.“ 300 Jugendliche, Eltern und Betreuer quittierten es mit Gelächter und nach dem Vaterunser und dem Segen erklang fröhlicher Applaus. Mit der Andacht des EKD-Sportbeauftragten Dr. Bernhard Felmberg konnte es losgehen: Das 1. EKD-KonfiCup-Turnier.

Aus ganz Deutschland sind sie angereist: Teams von Konfirmandinnen und Konfirmanden aus 13 evangelischen Landeskirchen, die Sieger der KonfiCup-Turniere auf landeskirchlicher Ebene. Zum ersten Mal wird ein Finale auf Bundesebene ausgespielt, am Tag vor der Eröffnung der Frauen-Fußballweltmeisterschaft in Deutschland. Die Idee kam vom DFB-Präsidenten, Dr. Theo Zwanziger, erinnert sich der Ratsvorsitzende der EKD, Präses Nikolaus Schneider. Er habe den Organisatoren des KonfiCups schon 2006 diesen „wunderbaren Floh ins Ohr gesetzt – und er hat sein Versprechen gehalten, uns zu unterstützen“.

Und nun ist endlich Anstoß. Ein buntes Treiben entfaltet sich auf der Sportanlage Jungfernheide, die gemischten 6er-Teams nehmen Aufstellung. Und vom ersten Moment an sind sie mit vollem Engagement bei der Sache. Jedes Spiel dauert nur 15 Minuten, da zählt jede Chance. Begleitet werden die Sportlerinnen und Sportler von begeisterten Fans am Spielfeldrand. „Lena – geh vor’s Tor!“ erklingt es hier. „Herta schießt ein Tor, Herta schießt ein Tor“ tönt es nach der Melodie von „All you need is love“ auf einem anderen Spielfeld. Das Team der St. Martini-Gemeinde Estebrügge wird von Vuvuzelas begleitet und von einer ganzen Dorfgemeinschaft. „Das dort auf dem Rasen ist meine Enkelin“, strahlt eine Dame. „Und der Torwart, das ist ihr Cousin.“

Gemischte Teams aus Mädchen und Jungen sind eine Besonderheit des KonfiCups, darauf weist auch der Ratsvorsitzende Nikolaus Schneider hin. Jeweils mindestens zwei Mädchen oder zwei Jungen sind in einem Sechser-Team. „Darauf sind wir stolz, denn das macht sonst keiner“, sagt Schneider. Und das Zusammenspiel klappt, ob im Sturm oder in der Verteidigung. „Da sind wirklich starke Spielerinnen dabei“, lobt ein Zuschauer. Und für den Ratsvorsitzenden steht fest: „Das ist richtig schöner Fußball – und auch noch schön anzusehen.“ Vor allem aber der Spaß und das Fair-Play, das Gemeinschaftserlebnis stehen bei diesem Turnier im Mittelpunkt. Dass fair gespielt wird, können auch erfahrene Turnierbeobachter bestätigen: „Anders als bei anderen Turnieren hört man hier vom Ordner-Tisch gar nichts, keine Durchsagen, keine Ermahnungen – es läuft einfach.“

Gegen 14 Uhr ist die Gruppenphase vorbei, die Spannung steigt. Nun geht es in die Zwischenrunde. Die Spielerinnen und Spieler haben schon einige Kilometer in den Beinen, trotzdem wird eifrig um den Ball und jede Flanke gekämpft. Dann steht fest: Das Endspiel wird zwischen zwei Teams aus dem Norden ausgetragen: St. Martini Lesum (bremische Landeskirche) tritt gegen St. Martini Estebrügge (hannoversche Landeskirche) an. Noch einmal geben die Jugendlichen alles. Das Spielfeld ist umlagert, auch der DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger ist inzwischen dabei und schaut zu. Und die beiden Teams schenken sich nichts. Nach 15 Minuten steht es 0:0 – es geht ins Elfmeterschießen. Am Ende gewinnt St. Martini Estebrügge mit 2:1.

Es war ein buntes, fröhliches Fußballfest, so der EKD-Ratsvorsitzende bei der Siegerehrung: „Ein wunderbarer Auftakt zur Frauen-Fußballweltmeisterschaft“. Und der DFB-Präsident ist sogar ein kleines bisschen neidisch: „Der KonfiCup ist so eine schöne Idee – am liebsten hätte ich ihn selbst erfunden.“ Zum Abschluss werden auf dem Rasen noch jede Menge Erinnerungsfotos gemacht und Theo Zwanziger ist überzeugt: „Diesen Tag werden alle Beteiligten noch lange in guter Erinnerung behalten. Gewinner ist die Zusammenarbeit von christlicher Erziehung und Sport.“

Die Platzierungen:

1. St. Martini Estebrügge (Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers)
2. St. Martini Lesum (Bremische Evangelische Kirche)
3. Schönberg (Nordelbische Evangelisch-Lutherische Kirche)
4. Schwarzenberg-Bieselsberg (Evangelische Landeskirche in Württemberg)
5. Bruchköbel (Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck)
6. Weimar (Evangelische Kirche in Mitteldeutschland)
7. Kirkel (Evangelische Kirche der Pfalz)
8. Kirchberg (Evangelische Kirche im Rheinland)
9. Dortmund (Evangelische Kirche von Westfalen)
10. Kubach-Hirschhausen (Evangelische Kirche in Hessen und Nassau)
11. Berlin (Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz)
12. Neckargemünd (Evangelische Landeskirche in Baden)
13. Markt Erlbach (Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern)