Nicht abhängig von einem Mann

Die Frage, wer eigentlich Maria war, beantwortet Ode-Gebbine Holze-Stäblein

06. August 2009


„Verrückt nach Mary“ heißt der deutsche Titel der 1998 gedrehten amerikanischen Komödie „There's something about Mary“ mit Matt Dillon und Ben Stiller. Cameron Diaz spielt eben jene Mary. „Verrückt nach Mary“ sind alle Männer, die sie kennen lernen: ihre Jugendliebe, der Privatdetektiv, den ihre Jugendliebe los schickt, um sie zu suchen, der Pizzabote und noch mancher andere. Es ist ein Hollywoodfilm nicht schlechter, aber auch nicht besser als andere solcher Beziehungskomödien und in der Liste der besten Filme aus 100 Jahren Kinogeschichte steht er immerhin auf Platz 27. Bleibt also allein die Frage, wieso heißt die jungen Frau „Mary“ - auf Deutsch: „Maria“ - und nicht Kathleen, Vivien oder sonst irgendwie. Der Verdacht liegt nahe, dass an eine andere Maria erinnert werden soll, eine Maria mit einer besonderen Biographie. Vielleicht die Maria, die Mutter von Jesus – verrückt nach Maria, so könnte umgangssprachlich bezeichnet werden, dass die Mutter Jesu von allen Christen besonders geschätzt wird – wenn auch nur von katholischen Glaubensbrüdern und -schwestern als Heilige verehrt.

Die frühere Landessuperintendentin und EKD-Synodale, Oda-Gebbine Holze-Stäblein, bekannt geworden als Sprecherin des „Wortes zum Sonntag“ in der ARD erklärt in der neuesten Ausgabe der Comic-Videoreihe „E-wie-Evangelisch“, wer diese Maria eigentlich war: In der Bibel stehe die „merkwürdige Geschichte“, dass Maria Besuch von einem Engel bekommen habe, der zu ihr sagte, sie werde ein Kind kriegen und dies werde der Sohn Gottes sein. Und Maria sei damit einverstanden gewesen, obwohl ihr Name eigentlich „die Widerspenstige“ heißt. Theologisch erklärt Oda-Gebbine Holze-Stäblein die Jungfrauengeburt so: „Sie ist eine Frau, die ein besonderes Verhältnis zu Gott hat. Da ist kein mann dazwischen. Sie ist nicht abhängig von einem Mann.“ Und wie intensiv Maria dann den besonderen Lebensweg ihres Sohnes begleitet hat, erzähl der Comic-Videoclip, wie üblich mit stark verfremdeten Bildern.

Die Reihe von Comic-Videoclips „E-wie-Evangelisch“ erklärt wichtige Begriffe aus Kirche und Theologie kurz und knapp, allgemein verständlich und internetgerecht. Der Evangelische Kirchenfunk Niedersachsen (ekn) produziert alle zwei Wochen im Auftrag der EKD einen Clip zu einem Begriff – Auskunft geben prominente evangelische Christen über die unterschiedlichste Themen. Zu sehen gibt es die Informationen über Maria auf dem  Comic-Videoclip „E-wie-Evangelisch“ nicht nur bei www.ekd.de, sondern auch auf den Internetportalen von YouTube, Clipfish, Sevenload und iTunes und bei Hitradio Antenne Niedersachsen (http://www.antenne.com/). Dort wird auch die Radioversion angeboten – also eine Erklärung „nur“ für die Ohren. Selbstverständlich gibt es beides auch beim Evangelischen Kirchenfunk Niedersachsen – www.ekn.de. Technisch sind die kurzen Filme und Radiobeiträge nicht nur im world wide web anzuschauen, sondern auch dazu geeignet, auf ein Handy und einen MP3-Player herunter geladen zu werden.

Und am Ende weist der Videoclip auch darauf hin, dass es Christen gibt, die daran glauben, dass Maria wie ihr Sohn in den Himmel aufgefahren sei. Das sind die Katholiken und sie feiern die Himmelfahrt Marias in diesem Monat.