Let it be – Medienzelt swingt

Evangelische Medienarbeit beim Kirchentag in Bremen

22. Mai 2009


„Let it be“ …. Auch mit diesem alten Beatles-Song wird der Arbeitstag im Zelt der evangelischen Medienarbeit auf dem 32. Deutschen Evangelischen Kirchentag in Bremen eröffnet, wenn die Chris Paulson-Band die Besucher auf dem Gelände zum Programmangebot im Medienzelt einlädt. Die musikalischen Darbietungen, darunter auch Songs bekannter Folk-Größen der 60er/70er Jahre wie Bob Dylan, Paul Simon oder Neil Young, lassen die Besucher schon ungewohnt früh ins Zelt strömen, denn am zweiten Tag wissen sie bereits, dass Chris Paulson sie in seine Darbietungen einbindet und mitsingen lässt, fast einen kleinen Workshop kreiert. Und vor dem Zelt sitzen zahlreiche Jugendliche, die die Lieder mitsingen und begeistert mitswingen.

Damit ist dann die Grundlage dafür gelegt, dass die Besucher gespannt auf die einzelnen Punkte im Tagesprogramm sind. Am ersten Tag waren Hunderte von Interessierten den ganzen Tag über im Medienzelt, denn die Prominenz – ob aus Kirche oder Politik – gab sich sprichwörtlich die „Klinke in die Hand“. Den Auftakt auf dem „Roten Sofa“ auf der Zeltbühne machte der EKD-Ratsvorsitzende Wolfgang Huber, ihm folgten der Präsident des Deutschen Bundestages, Norbert Lammert, die hannoversche Landesbischöfin Margot Käßmann, Staatsminister und EKD-Ratsmitglied Hermann Gröhe, Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier, der bekannte Theologe Fulbert Steffensky oder auch Liedermacher Clemens Bittlinger. Es waren ausnahmslos interessante Gespräche, die die Zuschauer immer wieder zu Beifallsovationen hinrissen. Humorig präsentierte sich auch Henning Scherf, Bremens Altbürgermeister, der in Bremen als derjenige bekannt ist, der den Kirchentag in diese Stadt geholt hat. Neben ernsten Themen berichtete Scherf auch vom Leben mit seiner Frau in einer Alten-WG, von den Alltagsproblemen in der WG und ermunterte die Menschen, sich des Lebens zu freuen und das Alter positiv anzunehmen.

Der Spruch „hier spielt die Musik“ traf dann auch auf die neugewählte Präses der EKD-Synode und Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt zu, denn Chris Paulson spielte gerade einen Hit der Rolling Stones, als sie zu ihrem Besuch im Medienzelt eintraf. Mit großem Interesse ließ sie sich die Medienpräsenz und –arbeit erläutern und begrüßte an jeder der 32 Partnerkojen im Zelt die Mitarbeitenden und erkundigte sich nicht nur nach den Arbeitsaufgaben, sondern auch nach der Stimmung, die als sehr positiv dargestellt wurde (was auch jeden Tag das Medienzelt prägt). Bereits vorher war der Vizepräses der EKD-Synode und ehemalige bayerische Ministerpräsident Günter Beckstein mit seiner Frau gekommen und zeigte bei seinem langen Rundgang besonderes Interesse an den neuen Medien und den Produktionsfirmen unter dem (Zelt-) Dach der evangelischen Medienarbeit.

Insgesamt mehr als 20 Partner präsentieren ihre Arbeit im Medienzelt. Nachrichtenagenturen, Produktionsfirmen , Internetarbeit, Fernsehen, Rundfunk und Printmedien wecken das Interesse der Besucher, das in zahlreiche Gespräche mündet – zu ihrer Freude und vor allem der der Anbieter. Die Menschen werden auch zum aktiven Mitmachen eingeladen, denn das neue Internetportal evangelisch.de (Start im Herbst) hat auf dem Kirchentag den Twitter-Rekordversuch gestartet, der zum Ziel hat, die Bibel bis Pfingsten quasi in Kurzmitteilungen nicht neu aber anders zu schreiben. Es ist schon eine Anforderung, den Inhalt eines langen Bibelverses in nur 140 Zeichen wiederzugeben.

Aber wem dabei der Kopf raucht, dem wird geholfen, denn freundliche Mitarbeiterinnen im Zelt bieten zur „Hirnkühlung“ kostenlos Eis an, das den Kopf für neue Formulierungen kühlt. Auch heute wird es spannend, denn es werden weitere interessante Persönlichkeiten erwartet. Unter ihnen Pater Anselm Grün, die Kulturbeauftragte des Rates der EKD, Petra Bahr, Christian Führer, der Initiator der Friedensgebete in der Leipziger Nikolaikirche, und auch Karin von Welck, die in Bremen als Präsidentin des Kirchentages fungiert. Am Samstag geht es spannend weiter und der Kreis wird sich schließen, wenn Chris Paulson am Samstagabend zum endgültigen Abschluss seinen letzten Song im Medienzelt spielt. Dann heißt es auf Wiedersehen, doch der Trost bleibt: nach dem Kirchentag ist vor dem Kirchentag.