Miteinander Zusammenleben gestalten

Menschen aus vielen Nationen wachsen zusammen

23. September 2005


Die "Woche der ausländischen Mitbürger / Interkulturelle Woche" wird in diesem Jahr 30 Jahre alt. In mehr als 150 Orten in ganz Deutschland finden dazu vom 25. September bis 1. Oktober Veranstaltungen unter dem Motto "Miteinander Zusammenleben gestalten" statt. Die bundesweite Auftaktveranstaltung unter Mitwirkung von Bischof Wolfgang Huber, Georg Kardinal Sterzinsky und Metropolit Augoustinos ist am Sonntag, dem 25. September, um 18 Uhr in der St. Marienkirche, Karl-Liebknecht-Str. 8, Berlin-Mitte. Eingebettet in diese Woche ist weiterhin der "Tag des Flüchtlings" am 30. September.

Sperrig ist die Bezeichnung der inzwischen zur Institution gewordenen Tage, die für Ende September/Anfang Oktober eines jeden Jahres von den Kirchen, den Wohlfahrtsverbänden, den Gewerkschaften und anderen Organisationen ausgerufen werden. Vielerorts ist schon lange vergessen, dass die Evangelische und die Katholische Kirche sowie die Griechisch-Orthodoxe Metropolie die "Erfinderinnen" sind, die jedes Jahr aufs Neue dazu aufrufen. Mit zentralen und dezentralen Veranstaltungen weisen sie immer wieder darauf hin, dass jeder Einzelne wie alle gesellschaftlichen Gruppen daran arbeiten müssen, dass das Zusammenleben und -arbeiten von Menschen unterschiedlicher Herkunft, Kultur und Religion gelingt und im alltäglichen Leben tatsächlich zur Bereicherung wird.

Die "Woche der ausländischen Mitbürger – Interkulturelle Woche", die aus dem Tag des ausländischen Mitbürger inzwischen geworden ist, ist so aktuell und notwendig wie vor 30 Jahren. Vieles an Integration ist erreicht, wenn auch allzu oft gegen alle politischen und gesellschaftlichen Widerstände und rechtlichen Rahmenbedingungen, aber vieles ist noch zu tun. Die Interkulturelle Woche ist heute wie damals ein Punkt im Jahr, um innezuhalten und gemeinsam über das Mit-, Neben- und Gegeneinander nachzudenken und vor allem offen zu reden, es ist ein Punkt im Jahr, an dem es gut tut, auch einmal miteinander zu feiern. Die Interkulturelle Woche vermittelt jährlich immer wieder neu Motivation ein Jahr lang im Alltag, in Nachbarschaft, Schule und Beruf das Zusammenleben, das Miteinander zu praktizieren und mit dafür zu sorgen, dass politische, gesellschaftliche und rechtliche Rahmenbedingungen so verändert werden, dass die oft zu viel zitierte "gegenseitige Bereicherung" möglich wird und wir "miteinander das Zusammenleben gestalten" können.

Vortrag von Bischof Huber