"Die Erde bebauen und bewahren"

In den Kirchen wird Erntedank gefeiert

4. Oktober 2002


Noch ist uns der Sommer in guter Erinnerung, doch mittlerweile ist der Herbst eingezogen, die Nächte werden wieder länger als die Tage. Noch ist es warm, Spaziergänge in herbstlicher Sonne durch die Natur, führen vorbei an abgeernteten Feldern. Dies ist die Zeit des Erntedankfestes, an dem wir Menschen Gott danken für die Ernte eines Jahres, für die "Frucht der Erde und der menschlichen Arbeit". Das Erntedankfest und die jetzt leeren Felder erinnern uns daran, dass unser täglich Brot nicht selbstverständlich und alltäglich ist, sondern hart erarbeitet werden muss.

Der rituelle Erntedank geht bis in Urzeiten zurück. Die Bibel erzählt davon, dass Kain und Abel Gott Opfer von den Früchten des Feldes und der Herde brachten. In unseren Kirchen werden die Altäre mit Gemüse, Obst und Getreide geschmückt. Oftmals werden diese Gaben dann nach dem Gottesdienst an bedürftige Menschen oder Einrichtungen verteilt. Noch Wochen nach dem Erntedankfest erinnern in der heutigen Zeit Erntekronen und Kränze aus Ähren und Stroh an den jährlichen Segen einer guten Ernte.

Das Erntedankfest erinnert uns aber auch daran, dass wir Menschen nicht die Herrscher über die Schöpfung sind. Wir sollen uns immer neu vor Augen führen, dass uns die Aufgabe zur Bewahrung der Schöpfung gegeben ist. Die Menschen sollen die Erde bebauen und bewahren, nicht ausplündern! Daran sollten wir denken, wenn wir in den Gottesdiensten zu Erntedank dieses Fest gemeinsam feiern.