EKD schreibt an Herbert Grönemeyer

Lied "Mensch" war Andachtsthema

08. November 2002


Während der diesjährigen Synodaltagung vom 3. bis 7. November 2002 behandelten die Synodalen das Schwerpunktthema "Was ist der Mensch?". Passend hierzu wurde der neue Song von Herbert Grönemeyer "Mensch" auch zum Thema einer Morgenandacht gemacht. Zum Abschluss der Tagung hat der Vorsitzende des Rates der EKD, Präses Manfred Kock, einen Brief an Herbert Grönemeyer mit folgendem Inhalt geschrieben:

Sehr geehrter Herr Grönemeyer,

an dem Tag, an dem Ihre Tournee beginnt, endet in Timmendorfer Strand die Tagung der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland. Sie hatte sich in diesem Jahr als Schwerpunktthema die Frage „Was ist der Mensch?“ gestellt. Der Mensch im Werden, der Mensch im Sterben, der Mensch in den Anfechtungen des Lebens – das ist der Mensch, der liebt und lebt, wie Sie ihn in dem Lied „Mensch“ beschreiben. Ihr Song wurde auf der Synode in unterschiedlichen Zusammenhängen angesprochen – sogar an einem Tag zum Thema der Morgenandacht gemacht. Dank der Unterstützung von EMI konnten wir jedem der 120 Mitglieder der Synode eine Single-CD mit Ihrem Titel „Mensch“ überreichen.

Heute nun starten Sie Ihre Tournee in Friedrichshafen. Viele Menschen warten darauf, Ihr Lied „Mensch“ live aus Ihrem Munde hören zu können. Für Sie ist dies die erste Tournee nach dem Tod Ihrer Frau und Ihres Bruders. Bei vielen Liedern ist auf der neuen CD zu spüren, wie sehr die Erfahrung von Leid, Schmerz und Tod Sie geprägt hat. In den Texten Ihrer Lieder, vor allem aber in der musikalischen Gestaltung, lassen Sie Gefühle und Ängste, Sorgen und Fragen anklingen , die Menschen bewegen, wenn sie jemanden verloren haben und nach der Mitte ihres Lebens suchen. Dass Sie wieder auf Tournee gehen, ist für viele andere, die durch den Verlust eines lieben Menschen wie gelähmt sind, ein Zeichen der Hoffnung.

Ich möchte beides, den Abschluss unserer Tagung und den Start Ihrer Tournee zum Anlass nehmen, Ihnen auf Ihrem Weg viel Kraft und Gottes Segen zu wünschen.

Mit besten Grüßen
Ihr

Manfred Kock