Kongress: Zum Bild Gottes geschaffen

Bioethik in evangelischer Perspektive


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Was darf der Mensch mit sich und seinesgleichen machen - für sich und seinesgleichen? Das ist die Frage. Jedenfalls dann, wenn Forschung kein Selbstzweck sein soll, sondern sich auch den Fragen nach ihrer ethischen Verantwortung aussetzt.

Bioethik sucht nach Kriterien, an denen sich die Forschung am Menschen und für den Menschen ausrichten kann - auch die Forschung am werdenden Menschen. Stammzellforschung, Präimplantationsdiagnostik, Herstellung und Verbrauch von Embryonen im Dienste der Forschung - das sind nur die aktuellsten Stichworte aus einer umfassenden, weltweit geführten Debatte, in der es letzten Endes um unser Menschenbild insgesamt geht.

Bioethik in evangelischer Perspektive geht von einer bestimmten Sicht des Menschen aus: Er ist "zum Bild Gottes geschaffen", wie es im 1. Buch Mose heißt. Dies verleiht ihm eine einmalige Würde und überträgt ihm Verantwortung in der Schöpfung, die auch gestalterisches Handeln einschließt. Zugleich aber ist der Unterschied zwischen Schöpfer und Geschöpf zu respektieren. Was trägt dieses christliche Menschenbild für den Umgang mit Embryonen aus? Darüber gibt es unter evangelischen Christen und in der evangelischen Theologie kontroverse Standpunkte.

Die Evangelische Kirche in Deutschland lädt in Verbindung mit der Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg und der Evangelischen Akademie zu Berlin herzlich zu einem Kongress ein, mit dem sie zur ethischen Orientierung in der gegenwärtigen Bioethik-Debatte beitragen will.

Präses Manfred Kock
Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland

Prof. Dr. Wolfgang Huber
Bischof der Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg

Prof. Robert Leicht
Präsident der Evangelischen Akademie zu Berlin


Das Programm

Montag,  28. Januar 2002

14.00 Uhr 
Eröffnung
Präses Manfred Kock
Vorsitzender des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland

14.30 Uhr 
Heilen und Helfen
Zum christlichen Verständnis des Menschen aus ärztlicher Sicht
Prof. Dr. Dr. Eckhard Nagel

Hoffen, Handeln - und Leiden
Zum christlichen Verständnis des Menschen aus theologischer Sicht
Prof. Dr. Eberhard Jüngel DD
Thesen
Vortrag

16.00 Uhr Pause

16.30 Uhr 
Der menschliche Embryo - ein embryonaler Mensch?
Bundesministerin a.D. Andrea Fischer, MdB
Prof. Dr. Klaus Tanner

18.30 Uhr Pause mit Imbiss

20.00 Uhr 
Recht als Verwirklichung von Moral - eine Überforderung?
Prof. Dr. Ernst Benda, Bundesminister a.D.

Dr. Wolfgang Schäuble, MdB

Tagesmoderation
Renate Bütow


Dienstag,  29. Januar 2002

8.30 Uhr Andacht
Landesbischöfin Dr. Margot Käßmann

9.00 Uhr 
Was ist heute noch heilig?
Grenzen der Forschungsfreiheit in einer säkularen Gesellschaft
Prof. Dr. Detlev Ganten

Bischof Prof. Dr. Wolfgang Huber

10.30 Uhr Pause

11.00 Uhr 
Deutscher Sonderweg?
Nationale Entscheidungen in einem globalen Kontext

Podiumsdiskussion
Dr. Hermann Barth
Dr. Rainer Gerold
Prof. Dr. Dr. Trutz Rendtorff
Ulrike Riedel
Prof. Dr. Dr. Günter Stock

12.30 Uhr 
Resümee
Prof. Robert Leicht
Präsident der Evangelischen Akademie zu Berlin

13.00 Uhr Kongressende mit Imbiss

Tagesmoderation
Petra Bahr



Es wirken mit

Petra Bahr
geb. 1967 in Lüdenscheid, Journalistische Ausbildung, Studium der Theologie und Philosophie in Münster, Bochum und Jerusalem, Arbeit in einer großen Unternehmensberatung, seit Sommer 2000 Referentin für Theologie an der Forschungsstätte der evangelischen Studiengemeinschaft (FESt) in Heidelberg.

Dr. Hermann Barth
geb. 1945 in Ludwigshafen, Studium der evangelischen Theologie in Heidelberg, Edinburgh, Tübingen, 1970-1977 Wissenschaftlicher Assistent am Alttestamentlichen Seminar der Universität Hamburg, 1978-1985 Gemeindepfarrer in Kerzenheim/Pfalz, 1985-1993 Referent im Kirchenamt der Evangelischen Kirche in Deutschland, seit 1993 Vizepräsident des Kirchenamtes der Evangelischen Kirche in Deutschland.

Prof. Dr. Ernst Benda
geb. 1925 in Berlin, Studium der Rechtswissenschaften an der Humboldt-Universität Berlin, 1955-1971 Rechtsanwalt in Berlin, 1967-1968 Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesinnenminister, 1968-1969 Bundesinnenminister, 1971-1983 Präsident des Bundesverfassungsgerichts, 1984-1996 Professor in Freiburg.

Renate Bütow
geb. 1947 in München, Volontariat Münchner Merkur, Stationen in Berlin: Redakteurin Berliner Morgenpost, langjährige Fernsehredakteurin SFB, seit 1989 Korrespondentin des WDR in Bonn und Berlin, seit 1999 Korrespondentin ARD-Hauptstadtstudio.

Andrea Fischer
geb. 1960 in Arnsberg/Westfalen, Studium der Volkswirtschaftslehre, Wissenschaftliche Mitarbeiterin beim Europaparlament, danach am Wissenschaftszentrum Berlin, dann bei der Bundesversicherungsanstalt für Angestellte, Mitglied des Deutschen Bundestages seit 1994, 1998-2001 Bundesministerin für Gesundheit.

Prof. Dr. Detlev Ganten
geb. 1941 in Heidelberg, Studium der Medizin in Würzburg, Montpellier und Tübingen und Forschungsaufenthalt von mehreren Jahre in Montreal (Kanada) am Clinical Research Institute sowie an der McGill Universität, seit 1991 Gründungsdirektor des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin in Berlin-Bruch, seit 1997 Vorsitzender der Helm-holtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.

Dr. Rainer Gerold
geb. 1940 in Stargard (Pommern), Studium der Rechtswissenschaften und Volkswirtschaftslehre in Bonn, seit 1982 bei der Europäischen Kommission: 1982-1992 Director responsible for budget an personnel and research contracts, 1992-1998 Director responsible for cooperation with third countries and international organisations, 1999-2000 Director "Life Sciences I", seit 2000 Director "Science and Society" for the European Commission's Directorate General "Science, Research and Development".

Bischof Prof. Dr. Wolfgang Huber
geb. 1942 in Straßburg, Studium der Theologie in Heidelberg, Göttingen und Tübingen, 1968-1980 Stellv. Leiter der Forschungsstätte der Ev. Studiengemeinschaft (FESt) in Heidelberg, 1980-1984 Professor für Sozialethik in Marburg, 1984-1994 Professor für Systematische Theologie in Heidelberg, seit 1994 Bischof der Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg, Mitglied des Rates der EKD und des Nationalen Ethikrates.

Prof. Dr. Eberhard Jüngel DD
geb. 1934 in Magdeburg, Studium der evangelischen Theologie an den kirchlichen Hochschulen Naumburg/Saale und Berlin und den Universitäten Zürich und Basel, 1966-1969 Ordinarius für Systematische Theologie und Dogmenge-schichte an der Universität Zürich, seit 1969 Ordinarius für Systematische Theologie und Religionsphilosophie an der Universität Tübingen und Direktor des Instituts für Hermeneutik.

Landesbischöfin Dr. Margot Käßmann
geb. 1958 in Marburg, Studium der evangelischen Theologie in Tübingen, Edinburgh, Göttingen und Marburg, 1985-1990 Pfarrerin, 1990-1992 Beauftragte für den Kirchlichen Entwicklungsdienst der Ev. Kirche in Kurhessen-Waldeck, 1994-1999 Generalsekretärin des Deutschen Evangelischen Kirchentages, seit 1999 Landesbischöfin der Ev.-luth. Landeskirche Hannovers.

Präses Manfred Kock
geb. 1936 in Burgsteinfurt, Studium der Theologie in Bethel, Münster und Tübingen, 1962-1970 Pfarrer in Reckling-hausen, 1970-1975 Pfarrer für übersynodale Jugendarbeit in Köln, 1976-1980 Pfarrer in Köln-Bickendorf, 1980-1988 Superintendent Köln-Nord, 1988-1997 Stadtsuperintendent in Köln, seit 1997 Präses der Ev. Kirche im Rheinland und Ratsvorsitzender der EKD.

Prof. Robert Leicht
geb. 1944 in Naumburg/Saale, Studium der Rechtswissenschaften in Berlin und Saarbrücken, 1970-1986 bei der Süddeutschen Zeitung, 1986-1992 Ressortleiter Politik und stellv. Chefredakteur der ZEIT, 1992-1997 Chefredakteur der ZEIT, seit 1997 Politischer Korrespondent der ZEIT, Kolumnist des Tagesspiegels, seit 1999 Präsident der Evan-gelischen Akademie zu Berlin, Mitglied des Rates der EKD.

Prof. Dr. Dr. Eckhard Nagel
geb. 1960 in Hannover, Studium der Humanmedizin an der Medizinischen Hochschule Hannover, an der University of Vermont (USA), an der Dumfries Royal Infirmary (England), an der Universitaire de Grenoble (Frankreich) und an der Dartmouth Medical School, New Hampshire (USA). Studium der Philosophie und Geschichte an der Universität Hannover. Seit 1999 Professor für Medizinmanagement und Gesundheitswissenschaften an der Universität Bayreuth und Leiter des Transplantationszentrums im Klinikum Augsburg, Mitglied des Nationalen Ethikrates.

Prof. Dr. Dr. Trutz Rendtorff
geb. 1931 in Schwerin, Studium der Theologie und Soziologie in Kiel, Göttingen, Basel, Bloomington/Indiana und Münster, 1968-1999 Professor für Systematische Theologie mit Schwerpunkt Ethik an der Ludwig-Maximilians-Universität München, 1993 Begründung des Instituts "Technik - Theologie - Naturwissenschaften" in München, seit 1998 Vorstandsvorsitzender des Instituts.

Ulrike Riedel
geb. 1948 in Bayerisch Gmein, Studium der evangelischen Kirchenmusik und der Rechtswissenschaften in Köln und München, Rechtsanwältin, 1991-1994 Staatssekretärin im Hessischen Ministerium für Umwelt, Energie und Bundes-angelegenheiten, 1994-1996 Staatssekretärin des Justizministeriums in Sachsen-Anhalt, 1996-1999 Rechtsanwältin, 1999-2001 Leiterin der Abteilung Gesundheitsvorsorge und Krankheitsbekämpfung im Bundesministerium für Gesundheit, seit 2001 Rechtsanwältin.

Dr. Wolfgang Schäuble
geb. 1942 in Freiburg/Br., Studium der Rechts- und Wirtschaftswissenschaften an den Universitäten Freiburg und Hamburg, 1978-1984 Rechtsanwalt beim Landgericht Offenburg, 1981-1984 Parlamentarischer Geschäftsführer der CDU/CSU-Fraktion, 1984-1989 Bundesminister für besondere Aufgaben und Chef des Bundeskanzleramtes, 1989-1991 Bundesminister des Innern, 1991-2000 Vorsitzender der CDU/CSU-Fraktion.

Prof. Dr. Dr. Günter Stock
geb. 1944, Studium der Medizin an der Universität Heidelberg, seit 1983 bei der Schering AG: 1983 Leiter des Hauptdepartments Herz-Kreislauf-Pharmakologie, 1987 Leiter des Instituts für Pharmakologie, seit 1989 Vorstandmitglied der Schering AG zuständig für die Unternehmensfunktion Forschung & Entwicklung, Betreuung der Strategischen Geschäftseinheiten Fertilitätskontrolle und Diagnostika und Region Lateinamerika.

Prof. Dr. Klaus Tanner
geb. 1953 in Münchberg/Oberfranken, Studium der Evangelischen Theologie in Neuendettelsau, München und Hei-delberg, 1993-1997 Professor für Systematische Theologie in der philosophischen Fakultät der Technischen Universität Dresden, seit 1997 Professor für Systematische Theologie an der Universität Halle, Mitglied der Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages "Recht und Ethik der modernen Medizin".

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