Über Grenzen hinweg

Die Kommission der Kirchen für Migranten in Europa (CCME) feiert ihr 50-jähriges Bestehen

31. März 2014

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„Beyond borders since 1964“ steht in blauer Schrift auf dem Schild, das vor der Christuskirche im Frankfurter Westend auf ein rundes Jubiläum hinweist. Die christliche Lobbyorganisation mit dem etwas umständlichen Namen „Kommission der Kirchen für Migranten in Europa“ (Churches‘ Commission for Migrants in Europe – CCME) wurde vor genau 50 Jahren unweit der Bankenmetropole gegründet.

Teilnehmende aus ganz Europa trafen sich Ende März in Frankfurt am Main, um an die bewegte Vergangenheit zu erinnern und zukünftige Herausforderungen zu diskutieren. Kirchenpräsident Dr. Volker Jung, Vorsitzender der EKD-Kammer für Migration und Integration,  predigte im Festgottesdienst.

In der Evangelischen Akademie Arnoldshain fand 1964 eine Tagung des Weltkirchenrates zum Schutz der Rechte von Wanderarbeitern statt, die die Einrichtung der Kommission inspiriert hat. Sitz von CCME war zunächst Genf, bis man 1978 nach Brüssel umzog. Seitdem arbeiten von dort vier Hauptamtliche vis-a-vis dem zentralen Gebäude der Europäischen Kommission und bringen kirchliche Positionen zu Fragen von Migrationspolitik und Flüchtlingsschutz ein. Dafür braucht es viel Geduld und einen langen Atem.

Mittlerweile ist CCME ein der ältesten Lobbyorganisationen auf europäische Ebene und die ökumenische Agentur für Themen wie Migration und Integration, Asyl und Flüchtlinge, sowie für den Kampf gegen Rassismus und Diskriminierung in Europa. Ihre Mitglieder sind zahlreiche anglikanische, orthodoxe und protestantische Kirchen sowie nationale Kirchenräte und kirchliche Werke, die sich auf Migrationsdienste spezialisiert haben – ein Stück gelebte Ökumene im Einsatz für andere.

Entsprechend beschreibt die Generalsekretärin von CCME, Doris Peschke, die heutigen Herausforderungen: „Migration ist natürlich kein neues Phänomen; es ist so alt wie die Geschichte der Menschheit. In der jüngeren Geschichte ist es allerdings sehr risikoreich geworden, die EU-Außengrenzen zu überwinden, während innerhalb der EU Menschen das Recht haben, in ein anderes Land der Staatengemeinschaft zu ziehen.

Darüber hinaus legt CCME den Fokus immer wieder auch auf die Situation der eigenen Mitglieder und den kirchlichen Beitrag zur Integration. „Migration hat und wird die kirchliche und religiöse Landschaft in allen Ländern Europas verändern. Die Vielfalt der Konfessionen und Kulturen anzuerkennen, ist Herausforderung und Geschenk zugleich“, so Peschke weiter.