Engel im Kirchenamt

14 Exponate von Gunter Schmidt-Riedig im EKD-Kirchenamt

03. Dezember 2012


„Die Hälfte der Deutschen glaubt, dass es Engel gibt. Die andere Hälfte glaubt nicht daran – aber alle wissen, wie Engel aussehen.“ Aber Engel seien nicht immer blondgelockt und in wallende Gewänder gehüllt, so Pastor Peter Büttner bei der Eröffnung der Ausstellung „Der Mensch begegnet seinem Engel“ am 3. Dezember im Kirchenamt der EKD in Hannover-Herrenhausen.

14 Holzskulpturen des Bildhauers Gunter Schmidt-Riedig bieten Anregungen zur Auseinandersetzung mit der je eigenen Vorstellung davon, wie Engel aussehen. Zwischen einem und knapp über zwei Metern groß sind die Figuren, die alle eins verbindet: Sie strahlen eine Offenheit gegenüber einer anderen Welt aus, so beschreibt es Oberkirchenrat Stephan Goldschmidt in seiner Begrüßung. Sie horchen nach innen oder nach oben, sie knien und sind doch einander zugewandt. Und so laden sie ein zum Innehalten und Stillewerden – durchaus passend für die Adventszeit. Fritz Baltruweit sorgte mit seinen Liedern für die rechte musikalische Begleitung der Ausstellungseröffnung.

Die aus verschiedensten Holzarten geschaffenen Arbeiten überzeugen nicht in erster Linie durch Größe und Gewicht, so Oberkirchenrat Michael Schneider, der die Ausstellung für das Kulturforum des Kirchenamtes nach Hannover geholt hat. „Sie bestechen auch nicht durch grelle Farben oder abstrakte Formen, sondern durch Tiefe und Innerlichkeit, aus denen diese Figuren geschaffen sind. Ihre Hände zum Beispiel: erwartungsvoll, beschützend, segnend.“

Gunter Schmidt-Riedig, der seine Werkstatt in Blönried am Bodensees hat, beschreibt seinen Beitrag an den Skulpturen sehr bescheiden: „Die Figuren sind immer schon da, im Holz. Ich habe irgendwann angefangen, ohne Skizzen oder Modelle, und habe die Formen einfach herausgeschlagen – in gewisser Weise haben die Engel mich geführt.“ Im 50. Lebensjahr hat der gelernte Modelltischler mit den Kunstwerken begonnen, inzwischen umfasst sein Werk an die 100 Exponate. Von Borkum bis in die Schweiz und sogar Kroatien sind sie inzwischen verbreitet. „So langsam sollte ich kürzer treten – aber ich habe noch so viele Ideen.“

Die Ausstellung im Foyer des Kirchenamtes der EKD wird zu sehen sein vom 03. bis 21. Dezember und vom 02. bis 10. Januar 2013, Öffnungszeiten: Mo – Do 9 - 16:30 Uhr, Fr 9 – 15:00 Uhr.