Ökumenische Integration seit 35 Jahren

Die lutherische Kirche Finnlands und die EKD fördern seit 1977 gemeinsam die kirchliche Auslandsarbeit

27. März 2012

Vertreter der EKD und der Evangelisch-Lutherischen Kirche Finnlands

Die erste Vereinbarung zwischen der Evangelisch-Lutherischen Kirche Finnlands (ELKF) und der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) wurde vor 35 Jahren, am 20. Mai 1977 in Frankfurt am Main unterschrieben. Diese Vereinbarung schuf eine verlässliche Grundlage für die kirchliche Arbeit unter den in Deutschland lebenden Finnen sowie für die Deutschen in Finnland.

Aus Anlass dieses Jubiläums würdigten der Präsident der Kirchenverwaltung der ELKF, Jukka Keskitalo, der Präsidenten des Kirchenamtes der EKD, Hans Ulrich Anke, und der Leiter der Hauptabteilung Ökumene, Bischof Martin Schindehütte, die Unterzeichnung des Vertrags von 1977 in Hannover.

Die Vereinbarung war für beide Kirchen die erste ihrer Art in der Auslandsarbeit. Sie eröffnete den in Deutschland lebenden finnischen Staatsangehörigen die Mitgliedschaft in den evangelischen Landeskirchen. Die EKD förderte fortan kirchliche Aktivitäten in finnischer Sprache, während im Gegenzug die Arbeit der Deutschen Evangelisch-Lutherischen Gemeinde in Finnland durch die ELKF unterstützt wurde. Dieses für die damalige Zeit bahnbrechende „Integrationsprinzip“ ist bis heute prägend für die Zusammenarbeit der beiden Kirchen und bildete in der Folge die Grundlage für weitere Verträge dieser Art zwischen der EKD und anderen Kirchen.

Die Zusammenarbeit der beiden Kirchen wurde später durch die Verträge von 1986 und 2002 noch konkreter definiert. Diese bilateralen Verträge regeln mittlerweile die Pflege der zwischenkirchlichen Kontakte, die Stellung deutscher und finnischer Pfarrerinnen und Pfarrer während des Auslandseinsatzes, die finanziellen Verpflichtungen beider Kirchen und nicht zuletzt die breite theologische Basis der Zusammenarbeit.

Die finnische kirchliche Arbeit in Deutschland findet vor allem in den 17 finnischen Gemeinden statt, die im ganzen Bundesgebiet verteilt sind. Fünf Pfarrerinnen und Pfarrer kümmern sich um die finnisch-sprachige Seelsorge. In Finnland unterhält die Deutsche Evangelisch-Lutherische Gemeinde ihr Zentrum in Helsinki und eine Kapellengemeinde in Turku mit zwei Pfarrstellen. Darüber hinaus gibt es kirchliche Angebote an vielen weiteren Orten in beiden Ländern.