Sportlich: Die EKD beim Behördenmarathon

Zwei Staffeln des EKD-Kirchenamtes liefen mit beim Rennen um den Maschsee

09. Juni 2011

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Ein sportliches Event der besonderen Art fand am 8. Juni in Hannover statt: der Niedersächsische Behördenmarathon. Zum ersten Mal dabei: Das Kirchenamt der EKD. Zwei EKD-Staffeln mit je sieben Läufern stellten sich als Team „Luther 2017 – Wir laufen schon mal los“ bzw. „Luther 2017 – Hier laufe ich, ich kann nicht anders“ der Herausforderung. Es galt für jeden Läufer, eine 6-Kilometer-Runde um den Maschsee zu bewältigen, zusammen gerechnet lief jede Staffel also die Marathon-Distanz von 42 Kilometern.

Pünktlich zum Startschuss um 16 Uhr hatte der Regen aufgehört, die Temperatur hatte sich auf angenehme 13 Grad abgekühlt. 180 Läuferinnen und Läufer drängten sich im schmalen Startbereich, angefeuert von über 1000 weiteren Athleten und zahlreichen Fans und Unterstützern. Ein illustres Teilnehmerfeld hatte sich da versammelt: Wie man hörte, war ein Mannschafts-Europameister im Halbmarathon ebenso dabei wie eine Triathlon-Meisterin. Teams von Polizei, Staatsanwaltschaft, Klosterkammer (die sich selbst „Die Klosterschnecken“ nannten), Parteien (mit Teamnamen wie „SPeeeeeeD“ oder „Die Grüne Asse - für kürzere Laufzeiten!“), Finanzamt, Stadtentwässerung, Landtag und viele mehr machten sich gut gelaunt auf den Weg für die gute Sache. In diesem Jahr war es der Kinderfonds Bezirksverband Hannover e.V. der Arbeiterwohlfahrt (AWO), ein Baustein im Kampf gegen Kinderarmut.

Während man von anderen Staffeln hörte, dass bestimmte Mindestbestzeiten Teilnahmebedingung war, stand bei den „Luther 2017“-Staffeln der olympische Gedanke im Vordergrund: Die ersten 14 Mitarbeitenden, die sich gemeldet hatten, durften laufen. „Wir hätten auch eine dritte und vielleicht sogar eine vierte Staffel zusammen gekriegt“, sagt Maik Jankowiak aus der Personalabteilung, selbst passionierter Läufer und Organisator des Laufs für das EKD-Kirchenamt. Aber jede Behörde durfte– ausgerichtet an ihrer Mitarbeitendenzahl – nur eine vorgegebene Zahl von Staffeln anmelden.

Bereits zum 12. Mal fand der Niedersächsische Behördenmarathon in Hannover statt. Eine Erfolgsgeschichte: Noch nie waren so viele Teilnehmende dabei wie in diesem Jahr. Organisiert wird der Lauf ausschließlich durch Ehrenamtliche, die sich in einem Trägerverein zusammen geschlossen haben. In einer Email baten die Veranstalter im Vorfeld um Verständnis, „dass möglicherweise nicht alles so perfekt ist, wie Sie es vielleicht von anderen Veranstaltungen gewohnt sind.“ Eine unbegründete Sorge. Mit behördlicher Sorgfalt war zum Beispiel im Blick auf die Startunterlagen informiert worden: „Es gibt zwei Startnummern, die mit Sicherheitsnadeln auf der Brust und auf dem Rücken zu befestigen sind. Die Startnummern bestehen aus der Staffelnummer (1 – 200) und der staffelinternen Nummer (1 – 7). Die Bruststartnummer des Schlussläufers (mit der Endziffer 7) fällt etwas größer aus und beinhaltet einen Chip, mit dem die Staffelendzeit gemessen wird. Die Einzelzeiten messen wir mit einem weiteren Chip: Dieser befindet sich auf der an einem Startnummernband befestigten Staffelstartnummer. Dieses Startnummernband ist mitsamt der daran befestigten Staffelstartnummer bei jedem Wechsel als Staffelband weiterzugeben und während des gesamten Laufs von jeder Läuferin und jedem Läufer mitzuführen. Zielankünfte ohne Staffelband mit Staffelstartnummer gelten als nicht erfolgt und können auch nicht gemessen werden.“

Zum Glück für die EKD-Athleten zeigten sich die Organisatoren aber hinsichtlich dieser Regel großzügig. Vermutlich durch den starken Fahrt- bzw. Laufwind hatte sich bei einem Luther 2017-Läufer die Staffelstartnummer mit dem Zeitmess-Chip vom Band gelöst und war davon geflattert. Fortan hatte der freundliche Ordner im Zielbereich die Staffel 188 ganz besonders im Blick und schrieb alle Einlaufzeiten per Hand mit.

Und da gab es durchaus Erfreuliches zu notieren. Zwar brauchten die EKD-Staffeln etwas länger als die Sieger. „Die Renngeier“ der Polizeiakademie Nienburg rannten alles in Grund und Boden und verteidigten in 2:27:40 den Vorjahressieg. (Das Durchschnittsalter der Renngeier veranlasste allerdings einen EKD-Läufer zur Frage nach einer Altersklassen-Wertung: „Die sind ja 100 Jahre jünger als wir.“) Persönliche Bestzeiten wurden unter dem Motto Luther 2017 aber reihenweise unterboten. Das lag auch an einer ganz besonderen Art der Unterstützung. Kirchenamtspräsident Hans Ulrich Anke war als zweiter Läufer der „Wir laufen schon mal los“-Staffel ins Rennen gegangen, hatte nach dem Zieleinlauf aber nicht lange abgewartet, sondern war wieder auf die Strecke gegangen und begleitete von da an alle EKD-Läufer auf der zweiten Hälfte der Strecke bis kurz vor das Ziel, gemeinsam mit Schlussläufer Maik Jankowiak, der bis kurz vor seinem eigenen Start vom Fahrrad aus die Mitläufer ermunterte. Die Unterstützung wurde individuell angepasst: Bei einer erschöpften Läuferin übernahm der Präsident ohne große Worte die Funktion des Schutzschildes gegen den starken Gegenwind, einen anderen Läufer motivierte er durch klare Zielvorgaben: „Und wen überholen wir als nächstes?“ Einer der Läufer, der seine eigene Bestzeit um fast sieben Minuten unterbot, fasste es prägnant zusammen: „Das ist doch Führen und Leiten, wie wir es uns wünschen.“ Am Abend hatte Präsident Anke auf diese Weise gut und gerne mehr als 20 Kilometer zurückgelegt. Und alle Beteiligten waren sich einig: Das war nicht der letzte Start des EKD-Kirchenamtes beim Niedersächsischen Behördenmarathon.