Pray for Japan: Gebete und Andachten

Anregungen für gemeinsame oder persönliche Andacht - Worte aus der Bibel, wenn wir sprachlos sind

16. März 2011

Japaner und Deutsche gedenken der Opfer in Japan

Unter den Schlagworten #PrayforJapan rufen Menschen weltweit zum Gebet auf. Beim Kurznachrichtendienst Twitter gehen zurzeit mehrere Gebetsaufrufe für Japan pro Minute ein, im sozialen Netzwerk Facebook finden sich Gebetsanliegen von Menschen aus verschiedenen Ländern, Kulturen, Sprachen und Religionen. Als Zeichen der Solidarität mit Japan setzen weltweit Menschen auch auf Gebete.

Das Gebet ist eine Möglichkeit, den Menschen in Japan beizustehen. "Wir glauben an die verändernde Kraft des Gebetes. Wir rufen zu Gott, er möge den Menschen in Japan beistehen", ruft Präses Nikolaus Schneider, der Ratsvorsitzende der EKD, die Christinnen und Christen in Deutschland zum Gebet auf.

In vielen Kirchengemeinden treffen sich Menschen zum gemeinsamen Gebet. Bei der Vorbereitung einer Fürbittandacht hilft ein Entwurf des Zentrums Verkündigung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (pdf). Auch im Radio und Fernsehen ist die Katastrophe in Japan Inhalt von Andachten und Predigten.

Auf evangelisch.de wird am Donnerstag eine Online-Fürbittandacht stattfinden, in der die Internetuser ihre Bitten vor Gott bringen können, außerdem plant evangelisch.de eine Online-Gebetswand zu schalten, auf der Gebetsrufe, Klagen, Fragen und Fürbitten eingetragen werden können. Die Kirchen und ihre Hilfsorganisationen bieten natürlich im Netz zudem die Möglichkeit an, für die Opfer in Japan zu spenden - denn auch im Internet gehören Gebet und Tat zusammen.

Viele Deutsche haben Japan wegen der Katastrophe bereits verlassen, die noch verbliebenen Gemeindeglieder der deutschsprachigen Gemeinde in Tokio betreut die Gemeindepfarrerin Elisabeth Hübler-Umemoto auch per Internet. Auf der Gemeindehomepage hat sie daher ein Fürbittgebet eingestellt. Gleichzeitig bedankt sie sich bei allen Menschen, die die Lage in Japan vor Gott tragen: "Betet bitte weiterhin für die Menschen hier. Das ist im Moment das Wichtigste, was man tun kann."

Während die evangelische deutschsprachige Gemeinde das Internet gerade in der Katastrophe nutzt, erscheint die evangelisch-lutherische Kirche in Japan im Web erstarrt, ihre Startseite macht mit einem Artikel zur Schöpfung auf, während sich in Japan eine Apokalypse ereignet.

Sowohl der Lutherische Weltbund als auch der Ökumenische Rat der Kirchen rufen auch im Internet zum Gebet für ihre Mitgliedskirchen in Japan auf, der Weltkirchenrat tut dies mit einem Gebet aus Madagaskar, in dem afrikanische Christen ihre Hilflosigkeit gegenüber der Natur und gleichzeitige Geborgenheit bei Gott bekennen:

Herr Jesus,
der Sturm ist Leben und Leben ist der Sturm
und es gibt kein Entkommen; aber was zählt, ist,
dass du im Sturm bei uns sind, du bist uns ein Leuchtturm
und schenkst uns deine sichere Gegenwart. Amen.