Ökumene international in Potsdam

ÖRK tagt wieder in Deutschland

25. Januar 2001


Nach zwölf Jahren tagt der Zentralausschuss des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) wieder in Deutschland. Die Sitzung des 158-köpfigen Ausschusses findet vom 29. Januar bis 6. Februar 2001 in Potsdam statt. ÖRK-Generalsekretär Konrad Raiser freut sich darauf, den ÖRK-Zentralausschuss in seinem Heimatland begrüßen zu dürfen: "Dies ist eine Chance sowohl für die ökumenischen Partner in Deutschland wie auch für den ÖRK, und ich hoffe, wir werden diese Chance gut nutzen. In den Plenarsitzungen geht es unter anderem um die Überwindung von Gewalt, um die Fragen der Weltwirtschaft, um die Versöhnung in Europa sowie um die Rolle der Kirchen in einer säkularen Gesellschaft. Einer der Höhepunkte des kommenden ÖRK-Zentralausschusses wird der internationale Auftakt der Dekade zur Überwindung von Gewalt: Kirchen für Frieden und Versöhnung (2001-2010) in Berlin am Sonntag, 4. Februar sein. Der Berliner Bischof Wolfgang Huber hat dazu die Überzeugung geäußert, dass der Weltkirchenrat mit der Dekade wieder ein bündelndes Programm erhalten könnte. „Er braucht ein Thema, mit dem er identifiziert werden kann“, sagte Huber. Bei dem Thema dürfe allerdings der Zusammenhang von Spiritualität und Kampf nicht außer Acht gelassen werde, fügte er hinzu. Huber sagte weiter, dass die weltweite Christenheit mit der Anti-Gewalt-Dekade zeigen könne, dass Beiträge zu Frieden und Versöhnung sowie der Einsatz gegen Gewalt für einzelne Christenmenschen und die Kirche zum Zentrum gelebter Verantwortung gehörten. Die Lähmung des Weltkirchenrates in den vergangenen Jahren führte der Berliner Bischof auf das ungeklärte Verhältnis zu bestimmten Strömungen inner- und außerhalb des Zusammenschlusses von mehr als 330 Kirchen zurück. Nach innen betreffe dies das Verhältnis zu wichtigen Teilen der orthodoxen Kirchenfamilie. Im Außenverhältnis gehe es um die offenen Fragen im Bezug zur katholischen Weltkirche sowie um das Verhältnis zu den Evangelikalen und der Pfingstlerbewegung. Es gibt also für den Zentralausschuss viel zu tun, und wir sind mit Ihnen auf die Ergebnisse gespannt.